Taschenrechner | Bildquelle: Bild von Pixabay

Verbraucherzentralen:

Rettungsschirm für Verbraucher gefordert - Stopp von Inkasso-"Abzocke"

Stand: 24.08.20 09:47 Uhr

Mit Blick auf die coronabedingten Einbußen für Millionen Haushalte fordert Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller ein Hilfspaket für Konsumenten - Mit einem Stopp von Inkasso-"Abzocke", Verbot von Vorkasse-Geschäften bei Reisen und einem neuen Kreditmoratorium.

"Der Staat hat längst für viele Branchen Rettungsschirme aufgespannt. Aber Millionen Bürger werden nicht ausreichend vor den Auswirkungen der wirtschaftlichen Folgen geschützt", sagte Müller, Chef des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen (vzbv), im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Die Regierung muss deswegen dringend auch einen Rettungsschirm für Verbraucher aufspannen", forderte er vor dem Koalitionsausschuss am Dienstag.

"Zentraler Bestandteil" des Rettungsschirms müsse "ein besserer Schutz vor den horrenden Gebühren der Inkassobranche" sein, sagte der vzbv-Chef der NOZ. Die Corona-Folgen machten es für Abertausende Verbraucher noch schwieriger, ihre Rechnungen zu begleichen. "Trotzdem ist es für Inkassounternehmen weiterhin ein Leichtes, die Menschen abzuzocken. Die Regierung muss dieses moderne Raubrittertum einer Milliardenbranche endlich stoppen."

Müller forderte daher substanzielle Nachbesserungen am Inkasso-Gesetzentwurf von Justizministerin Christine Lambrecht (SPD). Auch ihr überarbeiteter Entwurf "würde es den Geldeintreibern ermöglichen, weiterhin viel zu hohe Gebühren zu verlangen", kritisierte er. Zu viele Inkassounternehmen verfolgten die Masche, dass sich Forderungen aufsummierten, teilweise sogar vervielfachten, indem immer neue Gebühren aufgeschlagen würden. Und das geschehe quasi voll automatisiert. "Dabei wären bei solchen Briefen 16,20 Euro als Inkassogebühr absolut angemessen. Laut Gesetzentwurf sind weiter fast 40 bis 70 Euro möglich. Das ist viel zu hoch." Gestoppt werden müsse auch, "dass säumige Schuldner mit martialischen Briefen und Drohformulierungen massiv unter Druck gesetzt werden".

Auch auf die gravierenden Probleme bei der Erstattung annullierter Flüge müsse die Regierung dringend reagieren, verlangte Müller. "Die Regierung muss das Problem an der Wurzel fassen. Wir müssen darüber diskutieren, Vorkasse-Geschäfte entweder zu verbieten oder zumindest deutlich zu reduzieren." Ob Flüge, Reisen, Möbel oder viele andere Anschaffungen, immer mehr Leistungen müssten inzwischen vorab bezahlt werden. "Und viel zu wenige dieser Käufe sind abgesichert, wenn die Verkäufer in die Pleite rutschen. Auch für Pauschalreisen ist der Insolvenzschutz bei Weitem nicht ausreichend", betonte er. Mit Blick auf die drohenden Pleitewellen werde das Damoklesschwert, das über den Verbrauchern hänge, immer größer. "Die Vielzahl an Vorkasse-Geschäften hat das eigentliche Prinzip ,Zahlung bei Lieferung' außer Kraft gesetzt", kritisierte der vzbv-Chef.

Als drittes Element des "Verbraucher-Rettungsschirms" pocht Müller auf eine Wiederauflage des Kreditmoratoriums vom Frühjahr, das nach drei Monaten beendet worden war. "Durch Jobverluste und Insolvenzen droht im Herbst für zahllose Haushalte eine neue Zuspitzung. Spätestens dann müsste es ein neues Kreditmoratorium geben", sagte er.

Die Möglichkeit, Raten auszusetzen, gäbe finanziell unter Druck geratenen Verbrauchern wenigstens die Chance, etwas Luft zu holen, auch wenn die Schulden dadurch nicht verschwänden. "Aber auch das könnte nicht ausreichen, um eine harte Pleitewelle und massenhafte Zwangsversteigerung von Immobilien abzuwenden, was noch weitere gravierende Folgen hätte. Womöglich brauchen wir dann neue Instrumente, um das abzuwenden", sagte er. "Diese Krise können wir nur meistern, wenn die Politik die gesamte Bevölkerung im Blick behält und die Verbraucher nicht im Stich lässt."

WERBUNG:
Dienstag, 23. Februar 2021
14:22 Lockerung oder Verschärfung? Kretschmann und Lucha zur aktuellen Corona-Situation
Bei der Regierungspressekonferenz sprachen Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Gesundheitsminister Manne Lucha über die aktuelle Corona-Situation. Insbesondere die Themen Impfreihenfolge, Teststrategien und mögliche Lockerungen kamen dabei auf den Tisch. [Weiterlesen]

10:15 CureVac produziert bereits Corona-Impfstoff
Das Biotechunternehmen CureVac aus Tübingen stellt bereits große Mengen seines Corona-Impfstoffes her. [Weiterlesen]
Donnerstag, 18. Februar 2021
22:16 Berlins Regierender Bürgermeister will Impfreihenfolge ändern
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat sich dafür ausgesprochen die Impfreihenfolge anzupassen. Hintergrund: Bundesweit wurden Hunderttausende ausgelieferte Astrazenca-Dosen nicht verimpft - weil ihn viele nicht wollen. Müller will den Impfstoff nun anderen geben. [Weiterlesen]

12:41 Forscher der Uni Hamburg: Coronavirus war Laborunfall
Der Hamburger Nanowissenschaftler Prof. Roland Wiesendanger forscht zum Ursprung des Coronavirus. Sein Ergebnis: Es war ein Laborunfall am virologischen Institut der chinesischen Stadt Wuhan. Lesen Sie Auszüge aus der Studie. [Weiterlesen]

10:49 Oberbürgermeister appellieren an Merkel: Innenstadtbezirke sollen wieder öffnen dürfen
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich zusammen mit den Oberbürgermeistern von Schwäbisch Gmünd (Richard Arnold) und Schorndorf (Matthias Klopfer) in einem Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Olaf Scholz und Ministerpräsident Winfried Kretschmann gewandt. [Weiterlesen]
Freitag, 12. Februar 2021
14:09 Zulassungsverfahren für CureVac Impfstoff startet
Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac hat bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ein rollierendes Zulassungsverfahren für seinen Covid-Impfstoff-Kandidaten gestartet. [Weiterlesen]
Donnerstag, 11. Februar 2021
16:03 Wie ist die Pandemielage? Und wie sieht es bei den Impfungen aus?
Wie ist die aktuelle Coronalage im Landkreis Reutlingen? Wie laufen die Impfungen bei den Risikogruppen? Darüber hat Landrat Thomas Reumann bei einer Pressekonferenz informiert. [Weiterlesen]

15:05 Lockdown verlängert - Kretschmann zu den Beschlüssen der Ministerpräsidentenkonferenz
Gestern traf sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder, um sich über neue Corona-Maßnahmen zu beraten. Im Anschluss daran gab Ministerpräsident Kretschmann ein Statement dazu ab, was bei der Beratung besprochen wurde. [Weiterlesen]

01:19 Stuttgarter dürfen über Nacht draußen bleiben: Inzidenz fällt gerade noch rechtzeitig unter 50
Die Stuttgarter dürfen offenbar auch nach 21 Uhr draußen bleiben: Gerade noch rechtzeitig zum Beginn der neuen Ausgangssperren-Regelung unterschreitet Stuttgart die rote 50er-Inzidenz-Linie. Zuvor hatte die Inzidenz noch 50,3 betragen. [Weiterlesen]
Samstag, 30. Januar 2021
09:35 Viele Azubis können Corona-Lernlücken schwer schließen
Das Corona-Virus wirkt sich auf vielen Ebenen auf das Berufsleben aus. Auch Auszubildende sind betroffen - vor allem, weil Präsenzveranstaltungen weitgehend ausfallen. [Weiterlesen]
Freitag, 29. Januar 2021
22:14 Deutschland erlässt kurzfristig Einreisestopp
Zum Schutz vor hochansteckenden Mutationen des Coronavirus erlässt Deutschland einen Einreistopp: Aus Großbritannien, Irland, Portugal, Südafrika und Brasilien darf man ab Samstag nur in Ausnahmefällen einreisen. [Weiterlesen]

16:26 Stoch: "Eltern und Schulen brauchen Perspektiven"
Den 22. Februar sollte sich das Land dann wirklich als Ziel setzen, die Schulen und Kitas schrittweise zu öffnen. Das findet der SPD-Spitzenkandidat Andreas Stoch. Allerdings sollte das nicht ohne Konzepte geschehen. [Weiterlesen]

14:44 Zunächst keine Öffnung - Kitas und Grundschulen bleiben weiterhin geschlossen
Grundschulen und Kitas bleiben weiterhin geschlossen und öffnen nicht wie geplant bereits Anfang Februar. Dies gab Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Statement am gestrigen Donnerstagabend bekannt. Den Grund für diese Entscheidung und wie es weitergehen soll, erfahren Sie jetzt. [Weiterlesen]
Donnerstag, 28. Januar 2021
09:16 Eisenmann für frühere Impfung von Lehr- und Erziehungskräften
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann hat sich Medienberichten zufolge dafür ausgesprochen, dass Lehr- und Erziehungskräfte früher geimpft werden. [Weiterlesen]
Sonntag, 24. Januar 2021
16:03 Maskenpflicht, Home-Office und Hundesalons - Neue Corona-Regelungen treten am Montag in Kraft
Ab dem morgigen Montag treten die von Bund und Ländern beschlossenen neuen Corona-Regeln in Kraft. So wird die Maskenpflicht erweitert und verschärft. Beim Einkaufen, im ÖPNV, in Pflegeheimen, Krankenhäusern und Arztpraxen müssen dann medizinische Masken getragen werden. [Weiterlesen]
Montag, 18. Januar 2021
17:47 Corona-Pandemie schlägt Pflegeheimbewohnern aufs Gemüt
In der Corona-Pandemie haben sich Lebensfreude und geistige Fähigkeiten von Seniorenheim-Bewohnern offenbar deutlich verschlechtert. Das ergab eine Studie, für die das Zentrum für Qualität in der Pflege deutschlandweit knapp 2.000 Mitarbeiter von Heimen und ambulanten Diensten befragt hat. [Weiterlesen]

11:29 So schützen FFP2-Masken am besten - Fälschung erkennen, richtig tragen
Ab heute gilt eine FFP2-Maskenpflicht in Bayern, für ganz Deutschland wird sie diskutiert. Worauf muss man achten, mit oder ohne Ventil, wie schützen sie am besten vor Corona? Alle Infos. [Weiterlesen]

10:22 Verlängerung der Corona-Maßnahmen bis Mitte Februar vorstellbar
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) kann sich vorstellen, dass die Corona-Maßnahmen bis Mitte Februar verlängert werden. Auf Unternehmen will er mehr Druck in Sachen Homeoffice machen. [Weiterlesen]
Freitag, 15. Januar 2021
09:51 Boris Palmer kritisiert Schul- und Kita-Schließung
Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) hat die Schul- und Kitaschließungen wegen der Corona-Pandemie kritisiert. "Eine Gruppe, die selber von Corona kaum betroffen ist, trägt eine der größten Lasten der Pandemie-Abwehr. Das scheint mir nicht verhältnismäßig zu sein." [Weiterlesen]
Donnerstag, 14. Januar 2021
20:02 Regierung prüft Lockdown-Hammer: Kein Nahverkehr, Homeoffice-Pflicht, Ausgangssperre
Bundeskanzlerin Merkel will den Corona-Lockdown offenbar massiv verschärfen: So wird laut Medienberichten geprüft, den Nahverkehr mit Bus und Bahn komplett einzustellen. Auch eine Homeoffice-Pflicht und eine ganztägige Ausgangssperre sind im Gespräch. [Weiterlesen]

Nächste 20 Einträge anzeigen >>



Seitenanzeige: