Stiftskirchenfest Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Tag der offenen Tür in der Stiftskirche

Stand: 05.10.14 20:24 Uhr

Heute am Erntedanksonntag hat die Stiftskirche in Tübingen ein großes Fest mit einem Tag der offenen Tür veranstaltet. So bestand unter anderem die Möglichkeit, ansonsten nicht zugängliche Orte wie das unterirdische Gang-System zu besuchen oder sich über die Geschichte des Gotteshauses zu informieren. Ein buntes Unterhaltungsprogramm rund um die Kirche rundete den Festtag ab.

Heute stand die Kirchentür der Stiftskirche in Tübingen noch ein wenig weiter offen als sonst. Am Tag der offenen Tür bestand für jeden, der Interesse hatte, die Möglichkeit, sich das, was sonst im Inneren des Gotteshauses verborgen ist, einmal näher anzuschauen. Pfarrer Kim Apel schildert, was genau gemacht wurde.

Sie hätten ganz viele Stationen aufgebaut, zu denen man hingehen könne. Es gäbe einen Plan. Man könne auch Orte besichtigen, die man sonst so nicht zu Gesicht bekäme. Zum Beispiel den großen, ausgebauten Dachstuhl, der noch sehr gut erhalten sei, und wo man noch sehr viel sehr viele schöne Sachen sehen könne. Sie hätten jetzt hier im Nebenraum das Taufgeschirr, das Geschirr des Abendmahls. Dinge, die sonst im Tresor verschlossen und heute alle zu besichtigen seien.

Ebenfalls zu besichtigen waren die unterirdischen Gänge der Stiftskirche, die sogenannten Katakomben. In den 60er-Jahren wurden diese Lüftungsschächte gebaut, in denen man sich heute frei, aber doch meistens geduckt bewegen konnte. Wer allerdings höher hinauswollte, der durfte auch bis zur Turmspitze vorbei am Uhrwerk und am Glockenspiel. Spezielle Führungen gab es dazu auch. Die größte Glocke heißt Gloriosa, die „Ruhmreiche", und wurde 1963 im hessischen Sinn gegossen. Oben angekommen bot sich der weite Blick über die Universitätsstadt. Zwischen Stiftskirche und Universität besteht aber auch eine Verbindung, so Apel weiter.

Und als dann die Idee aufgekommen sei hier in Tübingen eine Universität zu gründen, brauchte man natürlich auch eine entsprechend repräsentative Kirche und so wurde der Bau hier begonnen im 15. Jahrhundert. Zunächst der Chor, also neben der Kapelle, in der sie hier stünden, und dann im Laufe der Zeit das Kirchenschiff, wobei man dabei die alte Kirche abgebrochen hätte, um die Neue zu bauen.

Früher war das Land, auf dem die Kirche jetzt steht, ein Friedhof. Und so verwundert es nicht, dass dort noch menschliche Überreste gefunden wurden. An jeder Station gab es Freiwillige, die die Besucher mit Spezialwissen fütterten.

Wer nach dem Besuch in den unterirdischen Gänge das Bedürfnis nach mehr Licht hatte, der konnte sich draußen um die Stiftskirche herum bei bestem Wetter mit verschiedenen Unterhaltungsmöglichkeiten ablenken. Der gesamte Erlös des Stiftskirchenfestes soll dann der Ebola-Hilfe des DIFÄM, des Deutschen Institutes für ärztliche Missionen zugute kommen.

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