Strand am Meer | Bildquelle: Pixabay.com

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Tourismuskonzern TUI kritisiert Reisewarnung für Mallorca

Stand: 17.08.20 11:38 Uhr

Deutschlands größter Tourismuskonzern Tui hält die am Freitag verhängte Reisewarnung für ganz Mallorca für falsch.

"Wir bedauern, dass Deutschland nun eine Reisewarnung für ganz Mallorca ausgesprochen hat. Besser wäre eine regionale Reisewarnung für Palma, Magaluf oder andere Orte mit erhöhten Fällen gewesen", sagte Thomas Ellerbeck, der für Politik und Kommunikation zuständige Manager des Konzerns, der Rheinischen Post.

"Die meisten Urlauber sind sehr verantwortungsvoll und halten sich an die Regeln", so Ellerbeck. Die pauschale Warnung sei auch deshalb fragwürdig, weil große Teile der Insel von der Pandemie nur minimal betroffen seien. Es habe in keinem Hotel der Tui in Mallorca einen Vorfall gegeben. Der Konzern und auch der Deutsche Reiseverband (DRV) erklärten, sie hofften auf ein baldiges Ende der Reisewarnung.

Unterdessen fordert der Chef des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Klaus Müller, von den Veranstaltern eine Erstattung der Reisekosten in bar. "Die kurzfristige Reisewarnung für Spanien zeigt, wie volatil die Lage ist. Deshalb müssen Reiseveranstalter die Chance nutzen, kundenfreundlicher zu werden. Erstens gilt europäisches Recht: keine Zwangsgutscheine, sondern Bargelderstattungen, wenn es Kunden wünschen. Zweitens sofortige Rückkehrangebote für Urlauber in Warngebieten anbieten, wenn es weitere kurzfristige Reisewarnungen gibt."

Außerdem solle die Absicherung der Pauschaltouristen besser werden, so Müller zur Rheinischen Post: "Für die Bundesregierung gilt, dass sie vorsorglich den Insolvenzschutz für Pauschalreisende verbessern muss. Leider sind weitere Pleiten nicht ausgeschlossen und nach Thomas Cook darf der Steuerzahler kein zweites Mal zur Kasse gebeten werden".

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