Schimpansen | Bildquelle: Pixabay.de

Wegen Corona:

Schwere Zeiten für Zoos - Verband: "Keine Nottötungen"

Stand: 07.08.20 07:59 Uhr

Corona könnte gravierende Auswirkungen auf die Zoos in Europa haben. Volker Homes, Geschäftsführer beim Verband der Zoologischen Gärten hält auch Schließungen für möglich. Er betont: Notschlachtungen gebe es in Deutschland nicht.

Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Volker Homes, Geschäftsführer beim Verband der Zoologischen Gärten (VdZ): "Es ist nicht auszuschließen, dass Zoos infolge der Pandemie und ihrer Auswirkungen schließen müssen. Vielleicht nicht in Deutschland, aber im europäischen Ausland." In einem solchen Fall müssten Tiere auf andere Zoos verteilt werden. "Das ist eine ganz schöne Mammutaufgabe", sagte Homes. Seinem Verband gehören 56 Einrichtungen in Deutschland, der Schweiz und Österreich an - darunter Hagenbeck in Hamburg oder der Berliner Zoo. Die Mitgliedsbetriebe zählten im vergangenen Jahr noch 35 Millionen Besucher.

Im Frühjahr mussten die Einrichtungen aufgrund der Ausbreitung der Pandemie allerdings komplett schließen. Laut Homes seien pro Zoo und Monat in der Zeit der Schließung Kosten in Höhe von mehreren Zehn- bis mehreren Hunderttausend Euro aufgelaufen. Demgegenüber hätten keine Einnahmen gestanden.

"Die Zoos sind insgesamt durch Corona in eine finanzielle Schieflage geraten", sagte Homes. Mittlerweile haben die Einrichtungen wieder geöffnet - allerdings unter Corona-Auflagen. Laut Verbandsgeschäftsführer lässt sich noch nicht abschätzen, ob die Eintrittspreise für Zoos in den kommenden Jahren steigen. Klar sei aber: "Es werden keine Tiere in deutschen Zoos wegen der Einnahmeeinbußen durch Corona notgetötet."

WERBUNG:



Seitenanzeige: