Paar am Meer | Bildquelle: pixabay.com

Verhütung:

Antibabypille - 60 Jahre nach Einführung immer noch umstritten

Stand: 03.08.20 11:14 Uhr

Die Antibabypille wird sechzig Jahre alt und ist ein Stück Zeitgeschichte. Wenige Medikamente polarisieren so stark wie dieses.

Die einen verteufelten sie, die anderen feierten sie als Teil einer sexuellen Befreiung. Die Pille hat sich durchgesetzt, obwohl sie stets umstritten war, sagt Sonja Gibis von der Apotheken Umschau: "Eins hat sich nicht geändert: Die Pille ist noch immer eines der sichersten Mittel, um zu verhüten. Etwa die Hälfte der sexuell aktiven Frauen nutzt sie auch. Doch zeigen Umfragen, dass ihre Zahl in jüngster Zeit spürbar gesunken ist. Gerade junge Frauen sehen die Hormonpille zunehmend kritisch."

Ein Grund für die Ablehnung sind mögliche Nebenwirkungen. "Die meisten Pillen erhöhen unter anderem das Thrombose-Risiko", so Gibis. "Viele Frauen empfinden die künstlichen Hormone aber auch als unnatürlich, möchten einen Weg finden, natürlich zu verhüten. Doch gibt es auch Frauenärzte, die das durchaus kritisch sehen. Obwohl wir die besten Verhütungs-Möglichkeiten seit je haben: Die Zahl der Schwangerschafts-Abbrüche nimmt teils sogar zu."

Bisher gibt es die Antibabypille nur für Frauen. Die Pille für den Mann wurde zwar Ende der 70er Jahre angekündigt - passiert ist aber seitdem wenig. "Einen großen Vorstoß, eine verhütende Hormon-Injektion für Männer zu entwickeln, gab es zuletzt vor rund zehn Jahren von der Weltgesundheits-Organisation", erinnert Gibis. Doch dann stoppte sie 2011 die Tests. Der Grund gab vielen Frauen zu denken: die Männer klagten über Nebenwirkungen wie Hautprobleme, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme."

Ein bisschen merkwürdig klingt das schon - schließlich haben Frauen auch oft mit genau diesen Problemen zu kämpfen. Ein Grund mehr, sich über die verschiedenen Verhütungsmethoden zu informieren.

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