Unter dem Wilhelmsstift und den Gebäuden der Langen Gasse gewährt eine Baustelle Einblicke ins Mittelalter. Hier verläuft unterirdisch der Ammerkanal, der damals Abfälle aus der Stadt transportierte. Zu jener Zeit gab es hier eine Brücke, die aber schon vor rund 100 Jahren durch eine Abdeckung aus Stahlbeton ersetzt wurde. Für das neue Bauwerk, das hier entstehen soll, nutzen die Bauarbeiter Carbon.
Dieses würde hier verwendet werden,da es weniger Platz einnehme als eine Stahlkonstruktion, erklärte der Leiter des Tübinger Tiefbauamtes, Albert Füger. Und dieser Platz sei notwendig für die neue Fernwärmeleitung, die über dieses Brückenbauwerk gelegt werden soll. Carbon-Beton könne aufgrund seiner hohen Zugkräfte viel dünner ausgelegt werden als Stahlbeton und sei auch viel stabiler.
Auch Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer zeigte sich interessiert an der innovativen Technik, die Tübingen zu mehr Klimaschutz verhelfen soll. Vor Ort verschaffte er sich ein Blid von der Baustelle:
"Das ist schon etwas Besonderes, über einem 500 Jahre alten Kanal, dem Ammerkanal, eine hochmoderne Carbonbrücke zu bauen. Das kann man heute noch besichtigen, bald kommt der Beton drüber, dann ist es nicht mehr zu erkennen."
Nach Beendigung der Baumaßnahmen würde ein schöner Pflasterbelag die Straße säumen, so Palmer weiter.
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