Feuersprung der Narrenzunft Furtwangen | Bildquelle: RTF.1

Rottenburg:

Sprung durchs Feuer

Stand: 02.02.14 22:48 Uhr

Narri Narro – in Rottenburg wird dieses Jahr die Fasnet gleich doppelt gefeiert. Dieses Wochenende stand ganz im närrischen Zeichen des Landschaftstreffen der Landschaft Neckar-Alb innerhalb der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte. Die Gäste fühlten sich sofort wie zu Hause und präsentierten sich von ihrer traditionellen Seite. Aber sehen Sie selbst.

Zur Feier des Tages haben auch die drei Rottenburger Bürgermeister ein Häs der Zunft angezogen. Traditionsgemäß bekam Oberbürgermeister Stephan Neher von der Kiebinger Butzenzunft das Fasnetshear übergeben. Und dann konnte der Spaß richtig losgehen. Hervorragend, sei es laut Oberbürgermeister Neher gewesen. Das Schöne sei, dass wirklich das Brauchtum heute gefeiert würde und Fasnet nicht nur Festkultur sei, sondern dass auch die alten Bräuche der einzelnen Zünfte hier zur Aufführung gekommen seien. Mit dem Wetter hätten die Rottenburger Glück und deswegen tausende Zuschauer. Die hätten sich schon ein Plätzle gesichert, vermutete Manuela Kaup, die "Gräfin Mechthild von Hohenberg". Zum Teil seien die Zuschauer auf den Marktbrunnen hochgestanden, einfach, dass sie was sehen. Zu sehen gabs auf jeden Fall was. Die Rottenburger Narrenzunft führte ihren Ahlandtanz auf. Die Narrenzunft Haigerloch trug junge Männer, die geheiratet oder ein Haus gebaut haben, um den Fasnetsbrunnen – oder auch die Bürgermeister. Und die Butzenzunft Hirrlingen lud zum Butzen- und Hexentanz ein. Den unbestreitbaren Höhepunkt bot aber sicher die Furtwanger Narrenzunft. Denn auf einen Hexentanz auf dem Marktplatz folgte der Sprung über den Scheiterhaufen. Das sei die symbolische Verbrennung des letzten Meckerers gewesen, der sich quasi drüber mockiert habe, dass man in Furtwangen vor den eigentlichen Fastentagen noch mal so richtig dem Brauchtum gemäß die Sau raus lasse - so erklärte Christoph Winker, der Oberzunftmeister der Narrenzunft Furtwangen. Und da habe man gesagt, wenn der da rummeckere und den Bürgern das nicht zugestehe, dann würden sie den halt verbrennen. Und aus dem Grund würde dieser Brauch bei den Furtwangern immer am schmutzigen Donnerstag im Ort gemacht. Da würde der Meckerer verbrannt. Und dann würde zügellos Fasnacht gefeiert.

Eine Ehre für die Bischofsstadt, denn es ist erst das zweite Mal überhaupt, dass die Hexen ihren Tanz außerhalb von Furtwangen aufführen. Es ist ein schwieriges und nicht ganz ungefährliches Unterfangen. Deshalb trainieren die Hästräger schon im Sommer. Es sei eine einmalige sensationelle Darbietung gewesem, wie die durchs Feuer gesprungen seien - so Manuela Kaup. Sie würde es sich selber nicht zutrauen. Es sei schon öfters was passiert, berichtete Winker, und deshalb hätten sie Decken dabei. Das heiße also, es seien immer drei Hexen ums Feuer rum, die nichts Anderes machen würden wie beobachten, dass keiner Feuer gefangen habe. Und der würde dann zur Not mit ner Feuerdecke gelöscht. Bei den Sprüngen gestern landete die ein oder andere Hexe zwar mal etwas unsanft, gelöscht werden musste aber zum Glück niemand. Und so war das Landschaftstreffen Neckar-Alb ein voller Erfolg.

WERBUNG:



Seitenanzeige: