Esel Münsingen | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Für den Naturschutz - Eselherde auf dem Truppenübungsplatz soll neue Bodenstrukturen schaffen

Stand: 19.07.20 15:38 Uhr

Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz der Bundeswehr in Münsingen stehen auf einem 20 Hektar großen Gebiet seit Mai diesen Jahres 20 Esel. Sie sollen einen geeigneten Lebensraum für den Steinschmätzer schaffen - denn diese Vogelart hat zum letzten Mal im Jahr 2013 in Münsingen gebrütet. Was der Esel genau dafür machen muss und wie es zu dieser Idee kam, erfahren Sie jetzt.


Idyllisch, ruhig und friedlich ist es hier auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen. Das war jedoch nicht immer so: bis 2005 wurde das Gebiet militärisch genutzt und große Fahrzeuge überquerten regelmäßig das weitläufige Gelände. Das genau diese Nutzung jetzt gewissen heimischen Tierarten fehlt, scheint zunächst paradox.

Doch Panzer und Co. erzeugten viele offene Bodenstellen, Krater und andere wertvolle Strukturen, die beispielsweise Vogelarten wie der Steinschmätzer bevorzugen. Und hier kommen die Esel ins Spiel – anders als Schafe wälzen sich die Vertreter der Pferdefamilie, um sich durch die Erde vor Insekten zu schützen. Genau dadurch entstehen die dringend benötigten offenen Bodenstellen.

Auf 20 Hektar soll die Eselherde nun zeigen, ob sie ähnliche Strukturen schaffen kann, wie es die militärischen Fahrzeuge in der Vergangenheit getan haben. Außerdem soll auch ein Vergleich zu den schafbeweideten Flächen gezogen werden. Die Verantwortlichen wollen herausfinden ob sich auf der Eselweide, im Vergleich zur Schafweide, gefährdete Arten besser entwickeln.

Unterstützt wird das Projekt, das zunächst einmal auf fünf Jahre angedacht ist, auch vom Kreisbauamt und der Naturschutzbehörde. Laut Franz Gerstenlauer vom Eselhof-Hochstetten bringt der Esel einer Weide einige Vorteile.

Beispielsweise ist der Eselmist ist für manche Insekten attraktiver als der von anderen Tieren. Doch selbst wenn das Projekt gut funktioniert und vielleicht sogar der Steinschmätzer als Brutvogel hier her zurückkehrt, soll die Beweidung durch Esel nur auf bestimmten Flächen stattfinden und kann höchstens eine Ergänzung zur klassischen Schafbeweidung darstellen.

Denn letztendlich schaffen doch hauptsächlich die Schafe das einmalige Landschaftsbild der Schwäbischen Alb.

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