Tübingen ist nicht seine erste und auch nicht seine letzte Station - der Kölner Bildhauer und Künstler Gunter Demnig ist seit 1996 überall in Europa unterwegs und verlegt Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus.
Die Steine tragen oben kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer. Wer die Namen lesen möchte, der muss kurz innehalten und sein Haupt beugen. Die Steine kommen immer genau dahin, wo der Mensch seinen letzten freien Wohnsitz hatte. Allein sechs Millionen Juden haben die Nationalsozialisten ermordet. Davon sind rund vier Millionen in Konzentrations- und Vernichtungslagern zu Tode gekommen.
Die Tübinger Stolperstein Initiative hatte einen Rundgang durch die Universitätsstadt geplant. Begonnen haben sie in der Uhlandstraße 16, wo einst die Familie des Optikers Adolf Dessauer eine Heimat hatte. Oben haben sie gewohnt und unten Brillen gefertigt und verkauft. Günter Häfelinger von der Tübinger Stolperstein-Initiative hat persönlich dafür gekämpft, dass Tübingen Stolpersteine bekommt.
Seit er von den Gräueltaten des NS-Regimes erfahren habe, sei es für ihn eine Belastung gewesen, erklärte Häfelinger. Mit dem Abschluss dieses dritten Projektes in Tübingen gibt es insgesamt 82 Stolpersteine in der Universitätsstadt.
Die Steine erinnern an fast alle Tübinger Jüdinnen und Juden, deren Namen auf dem Denkmal am Tübinger Synagogenplatz zu finden sind. Der Hass, der damals die Verbrechen der Nationalsozialisten ermöglicht hatte, sei immer noch da. Mit den Stolpersteinen wollen die Mitglieder der Stolperstein-Initiative dem etwas entgegen setzen.
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