Polizeischriftzug auf Auto | Bildquelle: Pixabay.com

Stuttgart Nordbahnhof:

Aggressiver 18-jähriger von Polizei fixiert und mit Spuckschutzhaube versehen - Passanten werfen "überzogene Gewaltanwendung" vor

Stand: 16.06.20 15:17 Uhr

Ein polizeibekannter 18-Jähriger hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag (14.Juni 2020) mehrere Reisende angegriffen, beleidigt und angespuckt. Der laut umher-schreiende und um sich spuckende Mann wurde von der herbeigerufenen Polizei schließlich gefesselt. Nachdem der gefesselte Mann zwei Beamten ins Gesicht spuckte, fixierten ihn die Polizisten und legten ihm eine Spuckschutzhaube an. Unbeteiligte Reisende filmten die polizeilichen Maßnahmen am Nordbahnhof und unterstellten den eingesetzten Beamten eine überzogene Gewaltanwendung. Alles Weitere lesen Sie hier:

Ein 18-Jähriger hat in der Nacht von Samstag auf Sonntag (14.Juni 2020) mehrere Reisende angegriffen und angespuckt. Gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten der Landes- und Bundespolizei leistete der alkoholisierte Mann Widerstand und spuckte diese ebenfalls an. Die eingesetzten Polizeibeamten sahen sich zudem durch Passanten dem Vorwurf der Polizeigewalt ausgesetzt.

Gegen 00:15 Uhr wurde dem Bundespolizeirevier Stuttgart eine aggressive Person am Nordbahnhof Stuttgart gemeldet, welche mehrere Reisende angegriffen und angespuckt haben soll. Die ebenfalls alarmierten Beamten der Landespolizei trafen an der Haltestelle Stuttgart Nordbahnhof einen 18-jährigen deutschen Staatsangehörigen an, welcher sich im Bereich der Einstiegstüre der S-Bahn aufhielt und laut umher schrie.

Da sich der Mann sehr aggressiv verhielt, wurde er für die weiteren polizeilichen Maßnahmen gefesselt. Während der Durchsuchungsmaßnahmen am Bahnsteig leistete er Widerstand und spuckte einem Beamten ins Gesicht. Der Mann wurde daraufhin zu Boden gebracht und fixiert. Bei Eintreffen der Streifen der Bundespolizei verhielt sich der 18-Jährige weiterhin sehr aggressiv. Er wurde anschließend vom Bahnsteig zu den Dienstfahrzeugen verbracht. Da sich der Beschuldigte weiterhin gegen die polizeilichen Maßnahmen wehrte, wurde er im Bereich der Bahnhofsunterführung durch Beamte festgehalten.

Nachdem er erneut einem Beamten der Landespolizei aus kurzer Distanz ins Gesicht spuckte, wurde ihm eine atmungsaktive Spuckschutzhaube angelegt. Trotz der aufgesetzten Maske spuckte der Mann weiter, wurde zunehmend aggressiver, beleidigte die Beamten und versuchte sich zudem loszureißen.

Da der 18-Jährige plötzlich über Atemnot klagte und kurzzeitig nicht mehr ansprechbar war, wurde er auf den Boden gelegt und ein Rettungswagen alarmiert. Die Polizeibeamten nahmen dem Mann sofort die Spuckschutzhaube sowie die Handfesseln ab und legten ihn in die stabile Seitenlage. Der Mann wurde durch die alarmierten Rettungskräfte vor Ort untersucht.

Eine weitere Behandlung durch den Rettungsdienst war jedoch nicht erforderlich. Bei der Durchsuchung des mit knapp einem Promille alkoholisierten 18-Jährigen fanden die Beamten zudem mehrere Tabletten und Betäubungsmittel auf. Im Anschluss an die polizeilichen Maßnahmen wurde der im Landkreis Ludwigsburg wohnhafte Beschuldigte in eine Spezialklinik verbracht.

Unbeteiligte Reisende filmten die polizeilichen Maßnahmen am Nordbahnhof, solidarisierten sich verbal mit dem Festgenommenen und unterstellten den eingesetzten Beamten eine überzogene Gewaltanwendung.

Laut ersten Ermittlungen fiel der bereits polizeibekannte 18-Jährige zunächst am Hauptbahnhof Stuttgart auf, wo er aus bislang ungeklärter Ursache mit mindestens sechs unbekannten Jugendlichen in Streit geraten sein soll. Im weiteren Verlauf soll es zudem zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen sein. In einer S-Bahn der Linie S6 zwischen dem Stuttgarter Haupt- und Nordbahnhof soll der Beschuldigte mehrere Reisende beleidigt, bespuckt und körperlich angegangen haben.

Es entwickelten sich hieraus mehrere verbale und körperliche Auseinandersetzungen im Zug, die nach dem Ausstieg des 18-Jährigen am Nordbahnhof offenbar auf dem Bahnsteig fortgesetzt wurden. Hier soll der junge Mann im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung einem Reisenden ins Gesicht geschlagen und einem weiteren in die Schulter gebissen sowie angespuckt haben, als diese versuchten zu schlichten. Durch den Vorfall wurden nach jetzigen Erkenntnissen drei Reisende im Alter von 21 bis 30 Jahren verletzt.

Die Bundespolizei ermittelt u.a. wegen des Verdachts der Körperverletzung, des tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte sowie des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte. Zeugen, die sachdienliche Angaben zum Tathergang machen können sowie weitere Geschädigte des Vorfalls, werden gebeten sich unter der Rufnummer +49711870350 zu melden.

Quelle: PM Bundespolizei

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