Neujahrsempfang FDP Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

FDP blickt nach vorn

Stand: 01.02.14 13:56 Uhr

"Wer anderen die Freiheit verweigert, verdient sie nicht für sich selbst." - mit diesem Zitat des Amerikanischen Präsidenten Abraham Lincoln haben die Reutlinger Liberalen zum gestrigen Neujahrsempfang geladen. Gastredner im Dominohaus in Reutlingen war der ehemalige Bundestagsvizepräsident Hermann Otto Solms.

Ob Pascal Kober und Hermann Otto Solms mit Michael Donth schon die Koalitionsverhandlungen für 2017 führen? Denn dann will die FDP auf alle Fälle wieder zurück sein, im deutschen Bundestag. Dafür habe sich die Partei nach der Wahlniederlage auch neu aufgestellt.

Man habe eine völlig neue Mannschaft als Führung, meint Hermann Otto Solms, Bundestagsvizepräsident a.A. Und das habe noch keine Partei gemacht, die gesamte Mannschaft ausgetauscht, ohne Streit, alle hätten mitgemacht, die die gegangen sind, genauso wie die die gekommen sind.

Die Liberalen sehen sich als notwendiges Korrektiv, denn während alle anderen Parteien die Freiheit der Bürger immer mehr beschneiden wollten, kämpfe die FDP für Selbstbestimmung und habe es auch immer getan.

Die FDP habe viele Fehlentscheidungen, die die CDU durchaus gerne gemacht hätte und jetzt mit der SPD plane verhindert, merkt Solms an. Und zwar aus gutem Grund, weil man sehe wie die Entwicklung weiter gehe.

In den fetten Jahren – so könne man es schon aus der Bibel lernen – gelte es zu sparen, für die mageren Jahre die folgen würden. Stichwort: Fachkräftemangel. Denn Wohlstand lasse sich nicht durch Wahlgeschenke mehren. Wohlstand entstehe nur durch Arbeit – vor allem in einem Land wie Deutschland, das sonst keine Ressourcen habe.

Und deswegen müsse man alles tun, damit man auch in Zukunft genug Arbeit habe, so Solms. Man müsse dafür sorgen, dass die Kinder gut ausgebildet seien, dass die Schulabbrecherquote gesenkt werde, dass die Forschung und Entwicklung weiter betrieben werde, dass die Unternehmen investieren könnten und angeregt würden, um die Arbeitsplätze für die Zukunft zu schaffen, denn die Arbeitswelt verändere sich tagtäglich und in immer kürzerer Geschwindigkeit.

Was sich ebenfalls zu verändern scheine, sei die Einstellung der Menschen – nicht nur in Deutschland – zum "Friedenskonstrukt" Europa.

Ihn erfülle es mit Besorgnis, dass zur Zeit europafeindliche Tendenzen in Mode kämen. Auch die AfD bediene sich mitunter populistischer Schlagworte, die vordergründig eingängig wirken würden, bei näherer Betrachtung jedoch leicht als Halbwahrheiten entlarvt werden könnten, erklärt FDP-Europakandidat Bernd Leweke. Kritik an Europa sei aber durchaus angebracht und richtig und nicht alles was die AfD sage sei falsch, aber sie verbreite auch Informationen die irreführend und schädlich für Europa und Deutschland seien.

Der Blick bei der FDP ist also fest nach vorn gerichtet – man ist auf die anstehenden Europa- und Kommunalwahlen vorbereitet. Die Liberalen wollen die Wähler wieder von sich überzeugen. Doch das ist offensichtlich nicht immer ganz einfach. Um die Stimme des kleinen Anton Glück muss Kreisvorsitzende Wibke Steinhilber wohl noch ein wenig kämpfen.

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