Ländlicher Raum | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Stabile Verhältnisse - außergewöhnlich viele Menschen leben in ländlichen Räum

Stand: 29.09.14 18:02 Uhr

Baden-Württemberg wird für viele Menschen immer attraktiver. Und davon profitiert auch die Region. Mindestens bis 2030 dürften die Einwohnerzahlen stabil bleiben - trotz des demographischen Wandels. Verändert hat sich das Wanderungsverhalten innerhalb des Landes - so die Präsidentin des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg, Dr. Carmina Brenner heute in Stuttgart. Das Land hat deshalb eine neue regionalisierte Bevölkerungsvorausrechnung in Angriff genommen.

Im Vergleich zu anderen Bundesländern sei der Ländliche Raum in Baden-Württemberg dicht besiedelt. Fast 3,6 Millionen Menschen würden nämlich im Ländlichen Raum leben. Das sei mehr als ein Drittel der Landesbewohner. Bis zum Jahr 2020 rechne Brenner für Baden-Württemberg insgesamt mit einem Bevölkerungszuwachs von 2,7 Prozent. Und danach werde die Bevölkerung aus heutiger Sicht moderat zurückgehen, bis zum Jahr 2030, zehn Jahre später, um etwa 0,5 Prozent. Die Zuwanderung würde aber hauptsächlich in die Städte erfolgen. Dennoch sei auch ein Zuwachs speziell im Ländlichen Raum möglich. Entwarnung könne das Land aber nicht geben.

Nach wie vor ein Problem: der demographische Wandel. Bis 2030 würde der Altersdurchschnitt von aktuell 43 auf dann knapp 47 Prozent ansteigen. Das mache sich besonders im Ländlichen Raum bemerkbar. Gerechnet werde das laut Brenner zum einen mit der zunehmenden Lebenserwartung der Bevölkerung. Und dann auch, in dem man auf die einzelnen Jahrgänge schaue. Und da sehe man, dass die besonders stark besetzten Jahrgänge jetzt in ein höheres Lebensalter hineinwachsen würden. Gleichzeitig sehe man, dass die junge Bevölkerung rückläufig sei.

Um dem demographischen Wandel entgegenzuwirken hat das Land das "Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum" neu ausgerichtet. Dieses Jahr stehen gut 60 Millionen Euro zur Verfügung. Landwirtschaftsminister Alexander Bonde zufolge will das Land damit insbesondere die interkomunale Zusammenarbeit stärken: Man sehe, dass es in der Entwicklung im Ländlichen Raum immer wichtiger werde, Infrastruktur gemeinsam zu betreiben, auch gemeinsame Entwicklungskonzepte über die eigene Ortsteil- oder Gemeindegrenze hinaus zu entwickeln. Neben der Frage Stärkung der Ortskerne und Fragestellungen, wie man hier auch gezielt Wirtschaftsstruktur im Ländlichen Raum stärke - so der Minister. Auch den Tourismus will das Land fördern.

Ein zentraler Faktor zur Stärkung des Ländlichen Raums ist aber auch die Versorgung mit Internet. Die ist zwar laut Bonde im Land schon überdurchschnittlich gut, sie soll aber noch deutlich verbessert werden. Natürlich könne die Vorausrechnung die Zukunft nicht voraussagen, so Brenner. Welchen Einfluss etwa die vielen Flüchtlinge auf die Bevölkerungsdichte im Ländlichen Raum hat, bliebe offen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: