Corona Studie | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Corona-Studie gestartet - Menschen ab 65 Jahren testen Malaria-Medikament

Stand: 24.04.20 16:40 Uhr

Das Universitätsklinikum Tübingen startet eine Corona-Studie für symptomatische Personen ab 65 Jahren.


Die Studie soll die Auswirkungen einer frühen Einnahme von Hydroxychloroquin, das eigentlich zur Behandlung von Malaria verwendet wird, auf den Verlauf einer Corona-Infektion untersuchen. Durch eine frühzeitige Behandlung mit dem Mittel kann möglicherweise das Voranschreiten der Infektion verhindert werden.

Teilnehmen können alle Personen ab 65 Jahren, die leichte Symptome einer Corona-Infektion aufweisen und sich in den ersten beiden Tagen ihres Krankheitsverlaufs befinden. Durch die Studie soll herausgefunden werden, ob durch die frühe Einnahme von Hydroxychloroquin eine Krankenhausaufnahme verhindert werden kann.

Vor der Teilnahme an der Studie müssen sich die Patienten Blut abnehmen lassen und ein EKG machen, danach werden sie eingehend untersucht. Im Anschluss erhält jeder Patient eine Packung mit Tabletten. Zwei Drittel der Teilnehmer erhalten das Hydroxychloroquin und ein Drittel ein Placebo-Medikament.

Zunächst sollen 120 Personen bei der Studie mitmachen, insgesamt geht das Universitätsklinikum von 300-400 Teilnehmern aus.

Der Tübinger Landrat Joachim Walter appelliert an seine Bürger, an der Studie teilzunehmen. Sie biete eine ungeheure Chance in Hinblick auf alle Risiken, die eine Corona-Infektion mit sich bringt. Außerdem gehe im Landkreis die Bereitschaft, sich testen zu lassen, stark zurück.

Um Studienteilnehmer zu finden, ist eine Kooperation mit Alten- und Pflegeheimen sowie Hausärzten geplant. Ein erstes Ergebnis der Studie soll in 2-3 Monaten vorliegen.

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