Semesterstart online | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Semesterstart online - Hochschulen erklären, wie es funktioniert

Stand: 22.04.20 15:45 Uhr

In Baden-Württemberg hat das neue Semester begonnen. Allerdings läuft alles etwas anders als gewohnt. Satt volle Hörsäle und Bibliotheken gibt es Livestreams und Videokonferenzen. Wir haben nachgefragt, wie die Universitäten und Hochschulen mit dem neuen veränderten Alltag klarkommen.


Morningshow statt Begrüßungsveranstaltung – bei der medizinischen Fakultät der Universität Tübingen geht der Tag etwas anders los. Vor einem Greenscreen unterhält sich Professor Doktor Bernhard Hirt mit seinen Gästen und trinkt mit ihnen gerne eine Tasse Kaffee.

Er ist eigentlich Leiter des Institutes für klinische Anatomie. Während der Corona-Pandemie ist er ganz nebenbei zum Morningshow-Moderator geworden und startet digital mit seinen Studierenden in den Tag. Im Interview mit RTF.1 zeigte Hirt sich sehr begeistert von dem, was im Bereich digitale Lehre aktuell entstehe.

Trotzdem glaubt er nicht, dass die digitalen Möglichkeiten die Präsenzveranstaltungen an der Universität Tübingen langfristig ersetzen werden. Vielmehr ist er der Ansicht, dass digitale Formate in Zukunft vermehrt ergänzend in die Lehre eingebracht werden. Manche Veranstaltungen funktionieren aber auch nicht unbedingt digital. Wer beispielsweise an der Hochschule Albstadt-Sigmaringen Textil- und Bekleidungstechnik studiert muss hin und wieder auch im Nählabor der Hochschule arbeiten.

In den nächsten tagen wird Professor Sven Gerhards deshalb Videoanleitungen erstellen, die die Studierenden dann auf dem Smartphone anschauen können. Für Fragen steht er ebenfalls zur Verfügung, natürlich mit Mundschutz und dem entsprechenden Sicherheitsabstand.

Studierende der Fakultät Textil und Design an der Hochschule Reutlingen müssen ebenfalls mit Nähmaschinen arbeiten. Die Verantwortlichen hier haben derartige Veranstaltungen an das Ende des Semesters geschoben. Professor Harald Dallmann ist Vizepräsident für den Bereich Lehre. Er ist der Meinung, dass die digitale Lehre in Reutlingen gut funktionieren wird. Zwischen 85 und 95 Prozent der Lehrinhalte für dieses Semester seien bereits digital verfügbar.

Voraussetzung für das digitale Studium ist natürlich ein eigener Computer und eine Internetverbindung. Da nicht unbedingt jeder Studierende technisch derart ausgestattet ist, gibt es an der Hochschule Reutlingen die Möglichkeit, allein an den dort vorhandenen Computern zu arbeiten.

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