Hermann und Palmer verabschieden Stocherkahn | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Verkehrsminister Hermann und OB Palmer verabschieden Stocherkähne nach Hannover

Stand: 28.09.14 19:48 Uhr

Tübinger Stocherkähne für den hohen Norden - am 3. Oktober, dem Tag der deutschen Einheit, sollen sie in Hannover das Land Baden-Württemberg präsentieren. Mit den Besuchern des Bürgerfests sollen sie über den niedersächsischen Maschsee schippern. Heute haben Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer und sein grüner Kollege, Verkehrsminister Winfried Hermann die ureigenen Gefährte verabschiedet.

Verkehrsminister Winfried Hermann und OB Boris Palmer nehmen die letzte kurze Stocherkahnfahrt auf dem Neckar. Denn schon am Freitag werden dieser und drei weitere Kähne auf dem Maschsee in Hannover zu Wasser gehen. Am Ufer angelangt, geht es deshalb gleich ans Verladen, schließlich muss der Stocherkahn bis nach Hannover, erst einmal über fünfhundert Kilometer auf dem Anhänger hinter sich bringen. Die Idee, dass Baden-Württemberg sich bei den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit mit Stocherkähnen präsentieren könnte, kam aus dem Verkehrsministerium.

"Wir wollen damit eine Botschaft senden. Wir können alles, wir können sogar zur See fahren. Und was viele nicht wissen - wir haben ja das Auto erfunden, das Fahrrad - aber die meisten wissen nicht, dass wir auch das sanfte Gleiten auf dem Wasser, in Form dieser, ich würde sagen, umgebauten Gondeln zum Stocherkahn, hier in Tübingen erfunden haben und seit ungefähr –  mindestens 100 Jahren – hier praktizieren", erklärt Verkehrsminister Winfried Hermann.

OB Boris Palmer freut sich über die Würdigung eines der Aushängeschilder der Universitätsstadt. Und er ist sich sicher, dass die Stocherkähne in Hannover auch ein positives Zeichen für das Land setzen können: "Sie bewegen sich nachhaltig vorwärts, es gibt keine CO2-Emission. Und es ist einfach schön auf nem Stocherkahn. Also schön und umweltfreundlich. Ich glaube, dass ist schon auch ein Zeichen wie Baden-Württemberg in Zukunft sein wird", so Palmer.

Die Vorfreude beim Stocherkahnfahrer-Team "ViaVerde" ist groß. Zwei Monate haben sie die Reise nach Hannover geplant und vorbereitet. Am Mittwoch starten sie. Um sechs Uhr morgends gehe es dann los, und die Truppe hoffe, dass man die Stocherkähne dann abends ganz entspannt in den Maschsee lassen könne, erzählt Stocherkahnfahrer Oliver Ueltzhöffer. Dass die Kähne wo anders aufs Wasser gelassen würden, sei eine absolute Premiere. Am 2. und 3. Oktober dürften die Gäste des Festes zum Tag der Deutschen Einheit dann kostenfrei mitfahren. Nebenher bekämen sie von den Stocherkahnfahrern alles wissenswerte über Baden-Württemberg erzählt.

 

Wenn die Stocherkähne erst einmal angekommen sind, wird es allerdings auch noch einmal spannend. Denn bisher sind sie immer nur auf dem Neckar unterwegs gewesen: "Der erste wichtige Unterschied ist, dass es keine Strömung gibt. Weil es ist ja ein See und kein Fluss ist wie der Neckar. Dafür werden wir Wind haben. Und mit Wind umzugehen ist für ein Stocherkahn garnicht so einfach. Vor allen Dingen wenn er leer ist. Können Sie sich vorstellen, ist wie eine Nussschale, die dann auch im Wasser schwimmt. Wir Stocherkahnprofis können damit wunderbar umgehen, aber es ist immer eine Herausforderung", schmunzelt Oliver Ueltzhöffer.

Boris Palmer und Winfried Hermann drücken die Daumen. Schließlich würden sie sich freuen, wenn zur nächsten Saison auch einige Hannoveraner den Weg ins Ländle und zu den Stocherkähnen nach Tübingen finden würden.

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