Salatteller mit Gemüse | Bildquelle: pixelio.de - Helene13 Foto: pixelio.de - Helene13

Ernährung:

Gewinn durch Verzicht - Wieso Intervallfasten gesund halten kann

Stand: 04.03.20 09:56 Uhr

Das sogenannte Intervall-Fasten ist ein Ernährungstrend, der meist der einfachen Regel 16/8 folgt: Pro Tag acht Stunden essen und 16 Stunden fasten. Eine Wissenschaftlerin erklärt, warum diese Ernährungsweise den evolutionären Körperfunktionen des Menschen entspricht.

Der Mensch hat sich auf Grundlage eines täglichen Rhythmus' von Licht und Dunkelheit entwickelt. Über Jahrtausende haben wir unser Aktivitäts- und Ruheverhalten, aber auch unsere Nahrungsaufnahme dem Wechsel von Licht und Dunkelheit angepasst. Erst die Entwicklung künstlicher Lichtquellen zur Zeit der Sesshaft-Werdung führte dabei zu Veränderungen, erklärt PD Dr. Dorothea Kesztyüs vom Institut für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Ulm. Unsere Körperfunktionen unterliegen daher einem sogenannten „circadianen Rhythmus". Dabei laufen etwa über 24 Stunden unterschiedliche Stoffwechselvorgänge in verschiedenen Zeiträumen ab.

Eine Störung dieses Rhythmus' könne zu Prozessen führen, die verschiedene Krankheiten verursachen. Die Verfügbarkeit von Nahrung rund um die Uhr und ein Essverhalten, das sich über die gesamte Wachphase erstreckt, sei für unseren Stoffwechsel sehr problematisch. Viele der heutigen nicht-übertragbaren Erkrankungen, wie beispielsweise Herzerkrankungen oder Diabetes Typ 2, würden durch dieses Essverhalten mit verursacht.

Eine Umstellung des Zeitraums der Nahrungsaufnahme auf etwa acht Stunden am Tag und eine Verlängerung der nächtlichen Fastenphase auf 16 Stunden entspräche viel eher unserem evolutionären Programm. Insbesondere vor dem Hintergrund einer immer höheren Lebenserwartung könne diese Ernährungsweise dabei helfen, die in Gesundheit verbrachte Lebensspanne zu verlängern.

Veranstaltungstipp:

Beim Ilse-Schulz-Forum der Uniklinik Ulm am Donnerstag, 19. März steht das tägliche Fasten im Fokus. Die Veranstaltung ist kostenfrei und beginnt um 17.00 Uhr im Konferenzzentrum des Universitätsklinikums Ulm am Oberen Eselsberg. 

PD Dr. Dorothea Kesztyüs absolvierte ein Diplomstudium der Medizinischen Dokumentation und Informatik und ein Masterstudium in Public Health. Sie forscht und lehrt als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Instituts für Allgemeinmedizin des Universitätsklinikums Ulm in den Bereichen Versorgungsforschung und Public Health mit einem besonderen Schwerpunkt auf Prävention von Adipositas und lebensstilabhängigen Erkrankungen.

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