Digitalisierung | Bildquelle: RTF.1

Berlin:

Vorbildliche Unternehmen: Digitalisierung der Ausbildung im Betrieb

Stand: 03.03.20 09:58 Uhr

Mit der Digitalisierung der Ausbildung im Betrieb hat sich die Enquete-Kommission "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" in einem öffentlichen Fachgespräch am Montagmittag beschäftigt. In der 19. Sitzung des Gremiums ging es um die Digitalisierung der Ausbildung in Handwerk und Industrie, das thematisch im Bereich der Projektgruppe Zwei der Enquete-Kommission fällt.

Mit der Digitalisierung der Ausbildung im Betrieb hat sich die Enquete-Kommission "Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt" in einem öffentlichen Fachgespräch am Montagmittag beschäftigt. In der 19. Sitzung des Gremiums ging es um die Digitalisierung der Ausbildung in Handwerk und Industrie, das thematisch im Bereich der Projektgruppe Zwei der Enquete-Kommission fällt.

Dazu hatte die Kommission den Ingenieur, kaufmännischen Leiter und Prokurist der Firma Frisch & Faust Tiefbau GmbH in Berlin, Dieter Mießen, eingeladen. "Ihr Betrieb gilt als vorbildlich im Bereich der beruflichen Bildung, auch weil der Anteil der Auszubildenden in der Belegschaft bei 20 Prozent liegt", lobte der Vorsitzende Stefan Kaufmann (CDU) das mittelständische Tiefbau-Unternehmen.
Dieter Mießen betonte, dass die 40 Auszubildenden in acht Berufen eine Besonderheit in der Ausbildungslandschaft in der Bauwirtschaft darstellten. "Gäbe es unser Unternehmen nicht, müsste man eine gesamte Berufsschulklasse in Berlin schließen", sagte er.

Die Auszubildenden stammten dabei zumeist aus dem unteren Bildungsdrittel. Man habe im Unternehmen aber bereits vor über zehn Jahren ein gutes Netzwerk zur Unterstützung aufgebaut, um sich bei der Auszubildenden-Suche möglichst breit aufzustellen. Dies zahle sich mit der Zeit aus, da der Altersdurchschnitt im Unternehmen bei nur 39 Jahren liege - deutlich unter dem anderer Unternehmen. Die meisten der Auszubildenden seien männlich, aber man sei stolz darauf, seit einigen Jahren auch weibliche Auszubildende einzustellen und gezielt junge Geflüchtete und Jugendliche mit Migrationshintergrund anzusprechen.

Dazu würde im Unternehmen speziell Unterstützung geleistet, etwa durch eine Sprach-App, damit Sachverhalte aus der Berufsschule oder der beruflichen Praxis schneller verstanden werden könnten. Auch eine Lern-App komme zur Anwendung, durch die die Auszubildenden wie bei einer Führerscheinprüfung gezielt Inhalte trainieren könnten, berichtete Mießen. Darüber hinaus gebe es über Mentoring und Landesprogramme weitere Unterstützung. Als Unternehmen habe man einen "sozialpolitischen Anspruch", sodass er selbst auch verstärkt andere Unternehmen ermuntere, mehr junge Menschen auszubilden, betonte Mießen. Die These, dass es durch die Digitalisierung zukünftig weniger Auszubildende in der Baubranche gebe, könne er nicht bestätigen.

In anschließender nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen die Kommissionsmitglieder mit den Stimmen der Koalitionsfraktionen gegen die Stimmen der Oppositionsfraktionen, dass die Endberichte der Projektgruppen nicht veröffentlicht werden und als interne Beratungspapiere einzustufen seien.
Im Anschluss stellten die Mitglieder der Projektgruppe Zwei ihren Endbericht "Anforderungen an die Ausbildung im Betrieb" vor, in dem es auch um Handlungsempfehlungen geht.

Die Kapitel behandeln die Digitalisierung der Ausbildungsinhalte und die Digitalisierung im Betrieb sowie der Kompetenzen des Ausbildungspersonals, die betriebliche Ausbildung im Verbund und die Lernortkooperation und Vernetzung. Auch gibt es Kapitel zu nicht-dualen Berufen und der Digitalisierung, der Gewinnung von Fachkräften und der Internationalisierung der beruflichen Bildung sowie der Teilzeitausbildung.

Unter www.zukunftsdialog-ausbildung.de ist heute die digitale Dialogplattform "Ausbildung für die digitale Zukunft: Meine Ideen sind gefragt!" für junge Menschen gestartet. Dort können noch bis zum 3. April 2020 Fragen gestellt, Meinungen ausgetauscht und Beiträge geschrieben werden, die die Enquete-Kommission bei der Erarbeitung von konkreten Handlungsempfehlungen unterstützen.

Quelle: PM Deutscher Bundestag (hib/LBR)

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