Zu Beginn des Empfangs wurde zunächst eine Schweigeminute für den verstorbenen langjährigen Vorsitzenden des FDP-Stadtverbands Reutlingen, Jürgen Hubert Klein, eingelegt.
Nach den Begrüßungen, lag der Fokus des Abends dann auf den Themen Innovation, Forschung und Digitalisierung.
„Es geht einfach um die Frage, wo werden wir den Wohlstand der Zukunft verdienen und wie werden wir ihn verdienen? Im Moment ist Deutschland natürlich satt an Steuereinnahmen, aber es mehren sich die Anzeichen dafür, dass die neuen Technologien weniger in Deutschland als an anderen Stellen der Welt erfunden werden. Und da ist das Thema Digitalisierung natürlich ganz weit vorne und mit Thomas Sattelberger unserem Gast heute Abend, haben wir einen ausgewiesenen Experten und da sind wir gespannt, was er uns zu sagen hat", berichtet Pascal Kober noch vor Beginn des Vortrags.
Gastredner Sattelberger betonte, dass Deutschland in puncto Digitalisierung bei Weitem nicht vorne mitspiele. Man habe schlicht und ergreifend den Anschluss verpasst. Irgendwo um die Jahrtausendwende herum, hätte man versäumt, die Chance beim Thema Digitalisierung zu ergreifen.
Doch wieso konnte es dazu überhaupt kommen? Wieso wurde nicht schon früher der Fokus auf die Digitalisierung gesetzt?
„Ja, wir haben uns ausgeruht. Wir haben uns sicher gefühlt, auf den klassischen Industriezweigen, die uns groß gemacht haben: die Automobilindustrie, der Maschinenbau. Aber wenn man sich bewusst macht, dass das Industrien sind, die es schon zur Kaiserzeit gab, die ihren Grundstein in der Kaiserzeit hatten, dann zeigt das, worauf wir gründen. Und die Digitalisierung haben wir verschlafen. Die größten Konzerne, die wertvollsten Konzerne der Welt gegenwärtig, sind im Bereich der Digitalisierung. Und da haben wir Aufholbedarf", erklärt Kober.
Für den Forschungs- und Innovationsexperten Sattelberger sei das Cyber Valley ein innovatives Ökosystem, das die ersten richtig guten Ansätze zeige.
In Zukunft müsse man vor allem auf die Jugend setzen und da sei es wichtig, ihnen die Gründung oder das Start Up so leicht wie möglich zu gestalten.
„Wir brauchen das Thema Bürokratieabbau bei Gründungen. Wir brauchen ein bürokratiefreies Jahr, wir brauchen Gründungssemester an Hochschulen, wir brauchen Gründerstipendien im Land, wir brauchen eine steuerliche Forschungsförderung für Innovation", erklärt Sattelberger.
Um nicht zwischen anderen Großmächten wie den USA oder China zerrieben zu werden, müsse man jetzt dringend aufholen, so Sattelberger weiter.
Wie die Aufholjagd konkret aussehen könnte, wurde dann vielleicht bei dem ein oder anderen Gläschen Wein noch weiter besprochen.
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