Verhandlung am Landgericht Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Reutlinger Messerstecher - Angeklagter äußert Bedauern und entschuldigt sich

Stand: 25.09.14 07:40 Uhr

Im Januar schockierte die Meldung von einem Mann, der durch die Reutlinger Innenstadt gezogen war und dabei scheinbar wahllos Menschen mit einem Messer verletzt hatte nicht nur die die Region. Seit heute muss sich der 39-Jährige, der offenbar an einer schizoaffektiven Störung leidet, vor dem Tübinger Landgericht verantworten. Die Anklage lautet auf gefährliche Körperverletzung und versuchter Mord.


An der Bushaltestelle in der Pfullinger Daimlerstraße findet der 39-Jährige sein erstes Opfer – eine Frau, der er – nachdem sie in den Bus gestiegen ist – unvermittelt mit der Faust ins Genick schlägt. In Reutlingen angekommen setzt er seinen Weg fort. An einer Fußgängerampel in der Karlstraße sticht er seinem zweiten Opfer mit einem Küchenmesser in den Nacken. Bevor er von der Polizei gefasst wird, verletzt er noch vier weitere Menschen.

Während der Verlesung der Anklageschrift schüttelte der Angeklagte mehrfach mit dem Kopf. Er schien selbst fassungslos zu sein über seine Taten, die er aber eingeräumt hat. In einem Brief an seine Opfer hat er sich bei ihnen entschuldigt. Auch vor Gericht hat er heute noch einmal sein Bedauern zum Ausdruck gebracht. Eine Gefängnisstrafe muss der 39-Jährige aber nicht befürchten. Seine Schuldunfähigkeit ist bereits durch ein psychiatrisches Gutachten festgestellt worden.

Die 5. Schwurgerichtskammer am Landgericht Tübingen hat jetzt die Aufgabe über die Unterbringung des 39-Jährigen in einem psychiatrischen Krankenhaus zu entscheiden. Dafür sind insgesamt drei Verhandlungstage angesetzt. Am 1. Oktober soll dann das Urteil fallen.

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