Ein weiteres Highlight – der Anbau des Rathauses wurde fertiggestellt. Zwar kostete dieser anstatt der veranschlagten 5,5 Millionen letztendlich 7,3 Millionen Euro, das hatte aber auch einen triftigen Grund. So sei die Baustelle eine sehr schwierige, da die Obere Gasse, die direkt an der Baustelle vorbeiführe, durch die Hanglage abgesichert werden muss. Außerdem habe auch das anbauen an eine alte, historische Substanz ihre Tücken und so gab es auch bei dieser Baustelle Überraschungen, die so nicht vorgesehen oder erkannt werden konnten. Dadurch seien die Kosten leider auch gestiegen, so Neher.
Dadurch wurde das historische Rathaus aber auch barrierefrei. 2019 bestimmte der Bildungssektor die Bauvorhaben in der Bischofsstadt und auch im kommenden Jahr wird sich daran nicht viel ändern.
„Es wird weiterhin so sein, dass Kinderbetreuung und Bildung ein Schwerpunkt sind. Die Investitionen in die Schulen werden vorangetrieben. Die Hohenbergschule wird im Januar feierlich eröffnet. Die Hailfinger Grundschule dann nach den Sommerferien. Es geht dann nahtlos weiter, dass wir uns Gedanken machen, wie sieht die Zukunft der Hohenberg-Werkrealschule aus? Dort ist unsere Vorstellung, dass wir eine zweizügige Realschule und eine einzügige Werkrealschule neu bauen, was Investitionen von 17-20 Millionen Euro bedeutet und das ist dann ein Schwerpunkt für sogar zwei Jahre", erklärt der Rathauschef.
Zwar waren die Steuereinnahmen 2019 weiterhin auf Rekordniveau und auch für 2020 ist ein hoher Investitionsaufwand im Haushalt eingeplant, für die kommenden Jahre müsse man die Haushaltsplanung aber bedachter angehen.
„Nichtsdestotrotz sehen wir auch die ein oder andere graue Wolke die am Horizont aufzieht. Rottenburg und die Region ist stark abhängig von der Automobilindustrie und da sind die Vorzeichen ja nicht so positiv, was Weiterbeschäftigung und Stellenabbau anbelangt. Und das wird sich dann indirekt auch auf unsere Region niederschlagen. Das heißt, man muss sehr sparsam weiterhin arbeiten, auch wenn das Geld vorhanden ist, um auch auf kommende schlechtere Jahre gut vorbereitet zu sein" so Neher.
Kulturell stand 2019 ganz im Zeichen von historischen Figuren, die das Leben in Rottenburg und Deutschland nachhaltig geprägt haben. Zum einen „600 Jahre Gräfin Mechthild", die mit einer Ausstellung und vielen Begleitveranstaltungen geehrt wurde, zum anderen mit der Erinnerung an den gebürtigen Rottenburger Eugen Bolz. Aber auch 2020 wird wieder ein abwechslungsreiches Programm geboten werden: so wird es neben einem Sommertheater, vielleicht auch ein Comedy-Open-Air auf dem Marktplatz geben. Gefallen war dabei auch der Name Bülent Ceylan. Außerdem wolle man auch wieder ein Open-Air-Kino auf die Beine stellen, so Neher.
Als eine der ersten Städte in Deutschland, erklärte sich Rottenburg 2019 zum „Sicheren Hafen" für geflüchtete Menschen in Seenot. Das bedeutet: Die Bischofsstadt nimmt auch über das Kontingent hinaus geflüchtete Menschen auf. Das hatte der Gemeinderat einstimmig beschlossen.
2020 steht Rottenburg als auch Stephan Neher wieder ein spannendes Jahr bevor – sowohl kulturell als auch politisch.
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