Elektrobus | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Erster Elektrobus in Tübingen

Stand: 12.12.19 16:04 Uhr

Der ÖPNV in Tübingen wird wieder ein Stück klimafreundlicher. Nach dem seit 2016 die erste Hybridbusse im Tübinger Stadtverkehr eingesetzt worden sind, soll ab Fahrplanwechsel der erste rein elektrische Omnibus durch Tübingen fahren. Bei der heutigen Premierenfahrt durften wir mitfahren.


Das typische und weit hörbare Dieselgeräusch fehlt...denn lautlos fährt der Omnibus „eCitaro" der Marke Mercedes Benz durch die Straßen der Universitätsstadt. Vom Neckar geht es steil hinauf in Richtung Waldhäuser-Ost und wieder zurück ins Tal. Gerade die unterschiedlichen topographischen Gegebenheiten waren bei der Auswahl der Fahrzeuge eine Herausforderung wie die Verantwortlichen berichten.

Robert Wilhelm, Leiter Verkehrskoordination Daimler Buses: "Letztes Jahr waren hier mit einem Prototyp für Testfahrten, da Tübingen doch eine topographische Besonderheit hat. Die Tests zeigten, das Fahrzeug passt.Wir haben in dem Fahrzeug eine Batterie, die 292 kWh Kapazität besitzt, ein Pkw hat 40 kWh. Wir brauchen auch diese großen Kapazitäten, da die Batterie allein 3 Tonnen wiegt. Das wird auch benötigt, da ein Stadtbus seine Umläufe fahren muss.

Bereits vor der aktuellen Klimadebatte erarbeiteten die Stadtwerke Tübingen ein klimafreundliches Elektrobuskonzept. Und deshalb sei man froh, dass man nach Jahren der Planungen einen großen Schritt hin zu einem klimafreundlichen öffentlichen Personennahverkehr gemacht habe.

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer ließ es sich nicht nehmen bei der Premierenfahrt dabei zu sein. Er betonte, dass die Zukunft des Industriestandortes Baden-Württemberg davon abhänge, ob die Firmen im Südwesten den Umbau auf klimafreundliche Antriebe schaffen werden. Und deshalb sei, seiner Meinung nach, der Einsatz dieses Elektrobusses ein großer Gewinn.

Die Stadtwerke Tübingen wollen in nächster Zeit beobachten, wie sich der erste Elektrobus in Tübingen bewährt und daraufhin Planungen für einen möglichen Ausbau festlegen.

Ortwin Wiebecke, swt-Geschäftsführer: "Das wollen wir schrittweise angehen. Jetzt kommt es an, ob sich das Fahrzeug in einem nächsten Schritt auf den Strecken bewähren kann und dann werden wir sehen, wann und in welchen Abschnitten wir neue Fahrzeuge beschaffen können. Weil es auch eine wirtschaftliche Frage ist, denn momentan sind e-Busse wesentlich teurer wie konventionelle Verbrennungsmotoren."

Jetzt stellt sich vielleicht der eine oder andere die Frage, ob es nicht sehr einfach sei, die Dieselbusse eins zu eins gegen E-Busse auszutauschen.

Robert Wilhelm, Leiter Verkehrskoordination Daimler Buses: "Ein klares „Nein!", es ist nicht so einfach. Es fängt schon an, auf welchen Linien setze ich diese Busse ein. Der Begrenzungsfaktor ist die Reichweite, wo kann man die Busse einsetzen oder müssen Umläufe geändert werden. Ein anderes Kriterium ist die Energieversorgung, die sichergestellt werden muss, jeder Bus braucht eine Lademöglichkeit."

Aufgrund dieser Herausforderungen bleibt abzuwarten, wann weitere Elektrobusse auf den Linien im TüBus-Verkehr eingesetzt werden.

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