Hier sei natürlich die Politik gefragt, so Rückle. Teil der Feierlichkeiten stellte eine Talkrunde mit Politikern von SPD, der Linken und den Grünen dar. Sie lobten vor allem die ehrenamtliche Arbeit, ohne die es die Tafel in ihrer jetzigen Form nicht geben würde. Es sei die Aufgabe der Politik, die Armut zu verringern, zum Beispiel durch Regelsätze beim Arbeitslosengeld II und höheren Löhnen - auch um der Altersarmut entgegenzuwirken. Denn circa 30% der Menschen die die Tafel in Anspruch nehmen sind über 70 Jahre alt. Ein großes Problem der Tafel sei auch, dass viele Menschen sich schämen würden das Angebot in Anspruch zu nehmen. Dieses Stigma müsse man bekämpfen, so Beate Müller-Gemmeke von den Grünen. In der Tafel würde man mehr als nur Lebensmittel bekommen, sie diene auch als Ort der Begegnung und niemand sollte sich schämen müssen sie in Anspruch zu nehmen, denn nur so würde es auch ein Stück weit normaler werden, so Müller-Gemmeke weiter.
Die Waren, die in der Tafel angeboten werden, werden zu 15 – 30% des üblichen Preises im Einzelhandel weiterverkauft. Dabei ist das Angebot natürlich begrenzt auf das, was gespendet wurde. Das ist laut Rückle aber kein zwingender Nachteil, für den regulären Einzelhandel würde er auch ein begrenztes Angebot begrüßen. Es sei einfach zu billig, Waren im Überfluss zu produzieren oder aus anderen Ländern einzufliegen. Hier müssen sowohl der Einzelhandel als auch die Kunden umdenken, so Rückle weiter. Es müsse nicht immer alles da sein.
Finanziert wird die Tafel durch die Verkaufserlöse und durch Spenden und Zuschüsse. Wer sich ehrenamtlich betätigen oder Spenden will, findet alle nötigen Informationen auf www.reutlinger-tafel.de.
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