Wildlife Photographer of the Year 2019 | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Stumpfnasenaffen & träumende Leoparden - "Wildlife Photographer of the Year" - Ausstellung

Stand: 14.11.19 13:54 Uhr

Der bekannte Fotograf Henri Cartier-Bresson soll einmal gesagt haben "Ein gutes Foto, ist ein Foto auf das man mehr als eine Sekunde schaut". Mit den Fotografien, die ab dem 15. November im Reutlinger Naturkundemuseum zu sehen sind, kann sich der Betrachter wohl mehrere Stunden beschäftigen: Es sind die 100 besten Fotos des weltweit größten und renommiertesten Wettbewerbs für Naturfotografie - dem 54. Wildlife Photographer of the Year.


Bereits zum 14. Mal werden die Preisträger des "Wildlife Photographer of the Year", veranstaltet vom Natural History Museum of London, in der Achalmstadt ausgestellt. Was die hohe Qualität der Bilder nicht vermuten lässt - bei diesem Wettbewerb darf wirklich jeder mitmachen, sowohl alteingesessene Profis als auch junge Fotografen, die ihre ersten Schritte gehen.

Diesmal wetteiferten Fotografen aus insgesamt 95 Ländern um den Titel "Wildlife Photographer of the Year". Einzige Voraussetzung: Natur muss Natur bleiben. Die Bilder dürfen nicht später manipuliert werden, auch die Lebensräume der Tiere dürfen nicht gestört werden.

Erstmals dabei in diesem Jahr – Naturfotografien, die mit einer Drohne aufgenommen wurden. Was Barbara Karwatzki, die Leiterin des Reutlinger Naturkundemuseum besonders freut ist, dass in diesem Jahr mehr Frauen ihre Fotografien eingereicht haben. Laut ihr sollte genau wie in jedem anderen Bereich das Geschlecht nicht zählen. Aber sie wisse auch von bekannten deutschen Fotografinnen, dass man einen schweren Stand habe. Trotzdem hätte sich die Lage in den letzten Jahren verbessert und die Hauptsache sei man mache ein gutes Bild.

Und das beste Bild hat in diesem Jahr ein Niederländer eingereicht. Sein Tierportrait – "Das goldene Paar" hat die Jurymitglieder überzeugt. Auf ihm sieht man zwei Stumpfnasenaffen, die auf einem Stein sitzen und allem Anschein nach dösen oder unbeteiligt in die Ferne schauen. Näheres erfährt der Betrachter erst in der, für alle Fotos vorhandenen, Bildbeschreibung. Das fotografierte Stumpfnasenaffenpärchen genießt hier nicht, wie es zunächst scheint, die Ruhe des Urwaldes, sondern schaut, relativ unberührt, den Artgenossen beim Streit zu. Tatsächlich geruhsam geht es beim Siegerbild der Kategorie "Junger Naturfotograf des Jahres 2018" des 15-jährigen Sky Meaker aus Südafrika zu: Auf ihm sieht man einen träumenden Leoparden, der auf einem Ast liegt. Das faszinierende an diesem Bild sei, dass man sich in dieses Tier hineinversetzen können, so Karwatzki. In der wunderschönen Umgebung würde man selbst vermutlich auch so daliegen, mit dem selben verträumten Blick.

Eröffnet wird die Ausstellung, die ihrem Publikum die Möglichkeit gibt, in ferne Welten einzutauchen, am heutigen Donnerstagabend im Beisein von Oberbürgermeister Thomas Keck. Bis zum 2. Februar haben Besucher dann die Möglichkeit, die besten Naturfotos des Jahres 2018 im Naturkundemuseum zu sehen.

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