So sieht es aus, wenn sechs Reutlinger Musikvereine auf einmal auf der Bühne sitzen und gemeinsam musizieren. Die Vereinigung der Reutlinger Musikvereine, kurz VRM, gibt den Vereinen die Möglichkeit, sich zusammen zu präsentieren, sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken.
Ein Konzert wie dieses, ist für die Vereinigung eine Premiere, wie der Vorstand des Ohmenhäuser Musikvereins Heiko Köber erklärt. Bislang habe man immer nur Stadtfeste und Jugendveranstaltungen organisiert und sich in Vereinsfragen ausgetauscht. Ein Konzert wie dieses habe man bis jetzt noch nie gemacht.
Ein Ehrengast beim Konzert war der Gründer der Vereinigung Heinz Ziegler. Die Gemeindereform 1975, aufgrund derer neun weitere Stadtteile zur Stadt Reutlingen gehörten, sei der Auslöser für die Gründung im Jahr 1978 gewesen. Dort, so Ziegler, seien drei weitere Musikvereine hinzugekommen. Man habe auch in den Musikvereinen die Stadtverwaltung unterstützen wollen, um sie zu präsentieren.
Ziegler zeigt sich froh über die langjährige Vereinigung und den großen Zusammenhalt. Der war auch bei der Planung des Events wichtig.
Wer jetzt gerechnet hat, dem dürfte außerdem aufgefallen sein, dass wir uns bereits im 41-sten Jahr seit der Gründung befinden. Dieses Jahr sei zur Planung und Umsetzung des Konzerts genutzt worden. Ein arbeitsreiches Jahr, wie Kober erwähnt. Der Zusammenhalt zwischen den Vereinen zeige ihm: man müsse die Sache vorantreiben. Vor allem die Jugendarbeit steht hier im Vordergrund. Mit Jugendorchestern, Zusammenarbeit mit Schulen und natürlich Instrumentalunterricht sichern die Vereine ihre Zukunft.
Dafür hat die Vereinigung sich um die Einführung einer Kulturförderungsrichtlinie zur Unterstützung der Jugendarbeit bemüht, die die Verwaltung schließlich auch einführte, eine Sache, auf die der 88-jährige Gründer besonders stolz ist. Mehr als zehn Jahre habe die Umsetzung gedauert. Nachher habe man dabei aber nicht nur Unterstützung für die Musikvereine, sondern für die gesamte Kulturarbeit Reutlingens erreicht.
Vielleicht auch deshalb ließen es sich die ehemalige Oberbürgermeisterin Barbara Bosch und der Oberbürgermeister Thomas Keck nicht nehmen, beim Konzert dabei zu sein.
Sowohl einzeln mit oder ohne Soloeinlagen, als auch als gemeinsames XXL-Orchester zeigten die Vereine die Vielfalt der Blasmusik an Märschen, Polkas, aber auch Swing- oder Jazz-Stücken und sorgten für Stimmung in der voll besetzten Stadthalle.
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