Große Erfolge - Aber jeder fünfte Patient findet keinen Spender
Weltweit haben sich, nach Angaben der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) bisher über 4,7 Millionen Menschen typisieren lassen. Über 44.000 meist an Blutkrebs Erkrankten konnte so schon mit einer passenden Knochenmarkspende geholfen werden.
Aber immer noch findet jeder fünfte Patient keinen passenden Spender. Deshalb sind weitere Typisierungsaktionen dringend notwendig!
Test mit Wattestäbchen
Ob man als Spender infrage kommt, wird mittels Test geklärt. Dabei wird bei einer Typisierungsaktion beispielsweise mit einem Wattestäbchen ein Abstrich von der Mundschleimhaut vorgenommen.
Der Abstrich wird anschließend im Labor analysiert. Die Daten kommen anschließend in eine Datenbank der DKMS und werden weltweit mit den Daten von Patienten abgeglichen, die eine Knochenmarkspende benötigen.
Gespendet werden kann auch ohne Operation
Der Spender muss sich für eine Knochenmarkspende übrigens meist keiner Operation mehr unterziehen, Die benötigten Stammzellen können seit einigen Jahren einfach, ähnlich einer Blutspende, aus dem Blut des Spenders gewonnen werden.
Während der Stammzelltransplantation wird das genetisch defekte Knochenmark des Patienten zerstört und anschließend durch genetisch einwandfreies Knochenmark des Spenders ersetzt.
Thalassämie entsteht durch einen Gendefekt
Thalassämie entsteht durch einen Gendefekt. Dieser führt zu einer Erkrankung der roten Blutkörperchen, da nicht ausreichend Hämoglobin zur Verfügung steht. Hämoglobin wird als Bestandteil der roten Blutkörperchen für den Sauerstoff-Transport im Blut benötigt.
Die Krankheit kann nur durch eine Stammzellentransplantation mit geeignetem Spender-Knochenmark vollständig geheilt werden. Thalassämie tritt vor allem im Mittelmeerraum auf, und zwar besonders in ehemaligen Malariagebieten. Sie heißt deswegen auf Deutsch auch Mittelmeeranämie.
In früheren Malaria-Gebieten besonders verbreitet
Thalassämie wird autosomal-rezessiv vererbt. Das heißt, die Krankheit bricht nur dann voll aus, wenn man das entsprechende Gen von beiden Elternteilen geerbt hat.
Vermutlich ist die Krankheit, ähnlich wie die Sichelzellenanämie, deswegen so stark in früheren Malaria-Gebieten verbreitet, weil der Gendefekt einen gewissen Schutz gegen Malaria-Infektionen geboten hat.
Weitere Infos:
Lassen auch Sie sich typisieren und helfen Sie, Leben zu retten!
Am 11. Oktober 2014 von 11 bis 16 Uhr in der Festhalle Rottenburg am Neckar.
Oder bei einer anderen Typisierungsaktion in Ihrer Nähe.
Weitere Termine und Orte in ganz Deutschland finden Sie hier in dieser Liste oder hier auf dieser Karte der DKMS.
Die nächsten Typisierungsaktionen (Stand; 17. September 2014) sind beispielsweise in: Memmingen, Barchfeld, St. Augustin, Wassenberg, Leutkirch, Karlsfeld, Ansbach, Bremen, Bad Salzuflen, Nettersheim, Böblingen, Königsfeld, Alzenau, Baden-Baden, Amsberg, Bad Endbach, Bayreuth, Duisburg, Rottenburg am Neckar
Klar 3 / 8° C Luftfeuchte: 71% |
Heiter 3 / 4° C Luftfeuchte: 80% |
Bewölkt 6 / 7° C Luftfeuchte: 60% |