Noch vor wenigen Jahren kannte die Lärmforschung nur den hohen Lärmpegel als Gradmesser für Gesundheitsprobleme durch Lärm. Heute weiß man, dass die in Dezibel (dB) gemessene Lärmstärke nur zu einem Drittel dafür verantwortlich ist; auch Frequenz, Dauer und Veränderlichkeit des Lärms spielen eine Rolle. Und natürlich die persönliche Einstellung zum Lärm.
Deshalb wird Fluglärm bei gleicher Lautstärke von den meisten schlimmer empfunden als Straßenverkehrslärm. Und deshalb kann ein Eisenbahnliebhaber problemlos neben einem Rangierbahnhof wohnen - der Lärm ist eher Musik für seine Ohren. Dagegen empfinden Anwohner die abendlichen Klänge einer Dixielandkapelle im benachbarten Biergarten als unerhörte Belästigung.
Der Mensch ist weitgehend, aber nicht ganz machtlos gegenüber Lärm. Natürlich sollte er es vermeiden, Dauerbelastungen über 85 Dezibel ausgesetzt zu sein. Schon bei Lärmstärken von 65 dB beginnen viele Menschen, Kopfschmerzen zu entwickeln. Die Schädigungsgrenze, bei der Hör- und Gleichgewichtsstörungen auftreten, beginnt aber bereits bei 80 bis 90 dB. Die Schmerzgrenze wird bei etwa 120 dB erreicht. Wer sich durch leise Töne gestört fühlt, kann einen Kunstgriff anwenden, indem er z. B. durch etwas lautere, aber angenehme Radiomusik das Uhrticken oder den tropfenden Wasserhahn übertönt. Wer allerdings glaubt, ein Schlafmittel löse sein Problem, der irrt: Lästige Töne wirken auch unterbewusst im Schlaf. (obx)
Atmen 10 dB
Stille (bis zu) 20 dB
Nächtliches Froschquaken 64 dB
Vorbeifahrender Pkw 80 dB
Krähender Hahn 85 dB
Vorbeifahrender Zug 90 dB
Presslufthammer 105 dB
Disco und Rockkonzerte 110 dB
MP3-Player (bis zu) 115 dB
Düsenflugzeug 120 dB
Heiter 27 / 29° C Luftfeuchte: 59% |
Klar 26 / 29° C Luftfeuchte: 44% |
Bewölkt 25 / 28° C Luftfeuchte: 49% |