Dorfladen "Tante m" in Grafenberg | Bildquelle: RTF.1

Grafenberg:

Tante m. - Zu Besuch im Dorfladen

Stand: 21.09.19 17:26 Uhr

Einkaufen nach Lust und Laune an sieben Tagen die Woche von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr nachts - in anderen Ländern sicherlich kein Problem, aber doch nicht bei uns. Weit gefehlt, liebe Zuschauer! In der 2.600-Seelengemeinde Grafenberg, im Landkreis Reutlingen, geht das - bei "Tante m"


"Was darf's sein, bitte?" - so kennen viele, vor allem wohl fortgeschrittene Semester, den Tante Emma Laden noch von früher. Doch die Zeiten ändern sich – und das nicht nur einmal. Aus der schon lange totgesagten Tante Emma wird "Tante m" – die Grundidee ist im Kern jedoch die selbe geblieben.

Chrisian Maresch von "Tante m." erklärte, dass es sich bei dem Dorfladen um einen kleinen Supermarkt handle, bei dem es alles gäbe, was der Kunde für den täglichen Bedarf benötige. Der Unterschied sei, dass "Tante m." auf Selbsbedienungsbasis funktioniere, das heißt: ohne  Verkaufspersonal. 

Angefangen beim Toilettenpapier ist in den Regalen des kleinen Ladens fast ALLES zu finden. Süße und salzige Knabbereien gehören wie Tomatenmark und Kaffee ebenso zum Angebot, wie Molkereiprodukte, Getränke und die Tiefkühlpizza für den schnellen Hunger. Der Bestand wird täglich kontrolliert und bei Bedarf natürlich aufgefüllt. Bei der Grafenberger Bürgerschaft kommt der Selbstbedienungsladen sehr gut an.

Besonderen Wert legt Christian Maresch auf die "frischen Sachen". Obst und Gemüse kommt überwiegend von Erzeugern aus der Region – quasi vom Feld direkt in den Verkauf. Bezahlt wird bei Frischware nach Stückpreis. Oder aber nach Gewicht. Wer sieben Eier braucht, kauft sieben Eier und nicht zehn. Bei Tante m ist das kein Problem. Lediglich das Prinzip des selbstständigen Bezahlens stellt für manche Kunden noch eine kleine Herausforderung dar.

Die gekaufte Ware muss selbstständig eingescannt werden, oder über einen Monitor eingetippt werden. Dann kann mit Karte oder bar bezahlt werden.

Eine Menge Vertrauen, das dem Kunden in Grafenberg da entgegengebracht wird. Doch die Rechnung scheint aufzugehen.

Die Ehrlichkeit funktioniere, so Maresch im Interview. Es gebe immer ein bisschen Schwund, aber nicht mehr als man es aus anderen Läden kenne.  

Das Konzept des vollständig autonomen Einkaufens – ein Konzept mit Zukunft, davon ist Tante m.-Chef Christian Maresch überzeugt. Denn nur so lässt sich – seiner Meinung nach – die Nahversorgung, vor allem in ländlichen Regionen, sicherstellen.

Und noch eine Besonderheit gibt es bei Tante m: Auf kleinen Wunschlisten kann jeder Kunde die Produkte notieren, die seiner Meinung nach ins Sortiment mit aufgenommen werden sollten. So sind aus anfänglich einhundert unterschiedlichen Artikeln mittlerweile über 600 geworden.

WERBUNG:



Seitenanzeige: