GEW Vorsitzende 2019 Doro Moritz | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Lehrermangel zum Schulanfang - GEW-Landesvorsitzende kritisiert Kultusministerium

Stand: 05.09.19 15:57 Uhr

Rund 94.000 Erstklässler betreten in Baden Württemberg am nächsten Mittwoch zum ersten Mal ein Klassenzimmer. Ausreichend Lehrerinnen und Lehrer, um die Neuankömmlinge zu unterrichten, gibt es jedoch nicht. Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW, wirft dem Kultusministerium vor, die im Schulbereich bestehenden Probleme in den den letzten drei Jahren nicht gelöst zu haben.


Mit deutlichen Worten und klaren Forderungen an das Kultusministerium und die grün-schwarze Landesregierung trat Doro Moritz am Mittwoch vor die anwesenden Pressevertreter im Medienzentrum des Baden-Württembergischen Landtages: "Die Bedeutung der Qualitätsentwicklung wird von der Kultusministerin hochgehalten. In diesem Punkt sind wir uns einig, allerdings erwarten wir wirksamme Maßnahmen, statt Jahre langer Ankündigungen, Trospflästerchen und aktionistischer Schritte", erklärte die Landesvorsitzende der GEW.

Insbesondere eine Stärkung der Grundschulen sei unabdingbar, so Moritz, denn auf den Bildungsanfang käme es an. Laut Erhebung der GEW sind für das Schuljahr 2019/2020 landesweit von 1.530 Grundschullehrerstellen 600 gar nicht, oder nicht mit ausgebildeten Lehrern besetzt.

Für die GEW seien von Seiten der Landesregierung und des Kultusministeriums keine Bemühungen oder Maßnahmen erkennbar, die dafür sorgten, dass in Zukunft mehr qualifizierte Fachkräfte eingestellt werden könnten.

Aber nicht nur bei den Lehrkräften sieht Moritz erhebliches Verbesserungspotential. Es gehe darum endlich eine Bildungspolitik zu entwerfen, die Bildungsbenachteiligung abbaue, und erfolgreiche Integration sicherstelle.

Die Regierungsparteien, ließen derzeit jedoch nicht erkennen, dass sie bereit wären, dies zu finanzieren. Das Abschlussfazit von Doro Moritz am Mittwochvormittag fällt düster aus. Die GEW begleite nun mit Spannung die Haushaltsberatungen, aber selbst wenn alle Forderungen vom Kultusministerium erfüllt werden sollten, sei an den Schulen kaum eine Verbesserung spürbar.

Das Kultusministerium stellte am heutigen Donnerstag, die Schwerpunkte und Neuerungen für das neue Schuljahr vor. Eisenmann betonte, Schulentwicklung sei ein fortlaufender Prozess, in dessen Mittelpunkt die Kinder stünden, die alle Möglichst gute Bildungschancen haben sollen.

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