Bereits seit Februar diesen Jahres gibt es das neue Bildungshaus in der Tübinger Bismarckstraße. Zeitgleich hat sich die LWV. Eingliederungshilfe GmbH in die Habila GmbH umbenannt.
Der ungewöhnliche neue Name setzt sich zusammen aus den drei lateinischen Worten, habilare zu Deutsch befähigen, habilitare, wohnen und laborare, arbeiten.
Friedrich Haselberger erläuterte dass es diese drei Begriffe seien, die die Aufgaben der Habila in Baden-Württemberg kennzeichneten.
Es gehe darum Menschen mit Behinderung im beruflichen und im sozialen Bereich zu befähigen und zu unterstützen.
Deshalb bietet die Organisation Möglichkeiten zum Wohnen und Arbeiten. Eben diese Möglichkeiten zum Arbeiten werden im neuen Bildungshaus angeboten. Hier können Menschen beruflich qualifiziert werden, die keinen Platz im allgemeinen Ausbildungsmarkt finden.Mit den neuen größeren Räumlichkeiten, hat sich auch das Angebot der Habila vergrößert. Künftig sollen hier auch Menschen, die ihren Beruf aus psychischen Gründen nicht mehr ausüben können, erneut berufliche Teilhabe erfahren.
Dafür kooperiert Habila seit neuestem auch mit der Tübinger Gesellschaft für Sozialpsychiatrie und Rehabilitation. Die angebotenen Ausbildung unterscheidet sich in der Organisation und Struktur kaum von der „klassischen" Ausbildung für den ersten Arbeitsmarkt.
Angelehnt ist das Bildungskonzept,das mit einer dreimonatigen Eingewöhnungsphase beginnt an die duale Berufsausbildung in Deutschland, erklärte Susanne Freund, Leiterin des Referats Berufliche Bildung.
In der Bismarckstraße werden derzeit 17 junge Menschen ausgebildet.
Einer von ihnen ist Jens Reiser. Seinen Tag beginnt er um 7:50 Uhr mit einer Tasse Kaffee, um dann entweder im Bildungshaus oder der Werkstatt zur Tat zu schreiten.
Am Montag hat er bis um 10:00 Uhr Schokoladenverpackungen gefaltet, um dann im Habila-Büro Rechnungen zu ordnen und zu stempeln.
Über die neuen Räumlichkeiten freut er sich, denn dort könne man in kleineren Gruppen zusammenarbeiten und die Gruppenleiter hätten mehr Zeit, um auf einzelne Personen einzugehen.
Sein Mitschüler Ivo Lindemann ist froh, dass die neuen Räume besser klimatisiert sind, so könne man sich besser konzentrieren. Lindemann wird das Bildungshaus und die dazugehörigen Werkstatt am Neckarbogen wohl bald verlassen. Er beginnt ein Praktikum bei einem Getränkefachhandel. Leicht fällt ihm der Abschied von seinen Mitschülern und den drei Arbeitsbegleitern nicht. Er hat sich jedoch fest vorgenommen sie alle regelmäßig zu besuchen.
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