Schüler im Unterricht | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Plenardebatte: Stand beim Ausbau der Inklusion

Stand: 29.01.14 17:06 Uhr

Die Inklusion gehört zu einem der wichtigen Bausteine in der grün-roten Schulpolitik. Schüler mit und ohne Behinderung sollen in Zukunft gemeinsam in einer Klasse unterrichtet werden können. CDU und FDP begrüßen diese Pläne. Doch in ihren Augen packt Grün-Rot das Thema Inklusion nicht beherzt genug an. Heute gabs dazu eine Debatte im Stuttgarter Landtag.

Kinder mit und ohne Handicap lernen gemeinsam in einer Klasse. Das ist die Zukunftsvision der grün-roten Landesregierung für die Schulen im Land. Ein guter Gedanke, für den jedoch erst einmal viele Konzepte erarbeitet werden müssen, wie der Schulalltag, ohne Nachteile für einzelne Schüler, gestaltet werden kann.

Doch genau bei den Konzepten hapert es nach Ansicht der Christdemokraten heftig. Kurz vor den Einschulungsgesprächen an den Schulen im Land, stünden die Kommunen hilflos und ohne Informationen da, erklärte CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Monika Stolz. Wie lange wolle die Landesregierung diese Verunsicherung den Beteiligten noch zumuten? Fragte Stolz. In den Schulen stünden jetzt die Zwischenzeugnisse an. Beim Thema Inklusion könne im Zeugnis der Landesregierung nur stehen: "Ergeiz und Tun ungenügend - glatte sechs", so die Christdemokratin. 

Zustimmung erntet diese Standpauke von der FDP. Schon die Tatsache dass man die Inklusion erst 2015/2016 im Schulgesetz verankern wolle, zeige dass Grün-Rot auf der Stelle trete. Dr. Timm Kern, bildungspolitischer Sprecher der FDP/DVP bat: "Bitte kaschieren Sie nicht schon wieder Ihr nicht voran kommen in diesem Bereich mit der Verständlichen aber nicht überzeugenden Ausrede, man müsse bei diesem Thema Sorgfalt walten lassen. Sorgfalt ja Herr Minister Stoch, aber Trägheit – Nein!"

Man könne meinen, die Opposition lebte nicht in Baden-Württemberg und habe deshalb nicht mitbekommen was sich in Sachen Inklusion getan habe, witzelte Kultusminister Stoch. Inklusion sei aber kein Thema das sich für parteipolitische Besserwisserei eigne. Und schon garnicht dann, so Stoch, wenn man Jahrzehnte die Gelegenheit gehabt hätte etwas zum Besseren zu ändern und jetzt so tue als müsste man den, in Baden-Württemberg tatsächlich relativ geringen Stand, damit rechtfertigen, dass Grün-Rot nichts getan habe. Dies, so Stoch sei "infam" und "verlogen"

Die Landesregierung sei außerdem alles andere als träge und konzeptlos – betont der grüne Abgeordnete Thomas Poreski. In den nächsten Tagen oder Wochen werde die Opposition ein Eckpunktepapier zur inklusiven Gesetzgebung erhalten. Darüber könne man dann ganz "regulär" diskutieren. Aber auch schon aktuell, so Kultusminister Stoch, arbeite Grün-Rot aktiv daran, Inklusion in baden-württembergischen Schulen umzusetzen. An den Gemeinschaftsschueln in Baden-Württemberg seien heute bereits 650 in den Klassen fünf und sechs an einer Regelschule in so genannten "inklusiven Settings", erklärte Stoch. Inklusion sei ein Prozess der wachsen müsse.

Für einen weiteren Ausbau wolle man jetzt weitere wichtige Schritte unternehmen. Nach den geglückten Vereinbarungen mit den kommunalen Landesverbänden zur regionalen Schulentwicklung und zum Ganztagesunterricht stünde deshalb jetzt eine gemeinsame Vereinbarung zur Inklusion, ganz oben auf Stochs Plan.

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