Lautertal | Bildquelle: RTF.1

Schwäbische Alb:

Deutschlands Naturwunder 2019 - Große Lauter im Biosphärengebiet Schwäbische Alb gewinnt Preis

Stand: 30.08.19 03:07 Uhr

Die Große Lauter im Biosphärengebiet Schwäbische Alb ist Deutschlands Naturwunder 2019. Mit einem Vorsprung von fast einem Viertel der Stimmen gewann der Fluss die Publikumswahl.

Die Heinz Sielmann Stiftung und der Verein EUROPARC Deutschland e.V. haben den Preis "Deutschlands Naturwunder" bereits zum 10. Mal ausgerufen. Sie beschreiben die Große Lauter als als wildromantischen Fluss mit kleinen Wasserfällen, der von geheimnisvollen Burgen und Höhlen umgeben ist. Fast 6000 Naturfreunde haben bei der Abstimmung teilgenommen.05.08.2019

Unter dem Motto „wilde Bäche und Flüsse" stimmten fast 6.000 Naturfreunde für einen der 12 Kandidaten aus den Nationalen Naturlandschaften ab.

"Die Priele im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer" erhielten knapp 23 % der Stimmen und kamen auf den 2. Platz.

Platz 3 sicherte sich das "UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe" mit dem drittgrößten Strom Deutschlands, der Elbe.

Wasser, wo kein Wasser erwartet wird

Die Große Lauter schlängelt sich auf 37 Kilometern Länge durch ihr Tal und mündet in die Donau. Der Fluss beweist, dass es Wasser auf der Alb gibt. Im Karstgebiet versickert das Lebenselixier in der Regel schnell. Es sammelt sich unterirdisch und sprudelt als Karstquelle wieder ans Licht. Die Quellen speisen Bäche und Flüsse. Wildromantisch schlängelt sich die Große Lauter durch das burgenreiche Lautertal. Kleine Wasserfälle unterbrechen den Fluss, der von rauen Felsen, sonnengeküssten Wacholderheiden und geheimnisvollen Höhlen begleitet wird. Hier finden seltene und gefährdete Tierarten einen Lebensraum. Der Biber baut an den Ufern Burgen. Zwischen den Steinen taucht die Wasseramsel nach Insekten. Der Eisvogel zischt blitzschnell am Ufer entlang. Am Gewässergrund filtern Bachmuscheln das Wasser in dem auch Groppe und Bachforelle vorkommen. An den Ufern betupfen im Sommer farbenfrohe Stauden die Feuchtwiesen. Gelber Gilbweiderich, rosa Blutweiderich und weißes Mädesüß wechseln sich ab.

„Wir gratulieren zum Titel Naturwunder 2019. Als Teil der Nationalen Naturlandschaften ist das Biosphärengebiet Schwäbische Alb ein Hotspot der biologischen Vielfalt, nicht nur einzelne Arten stehen im Fokus, sondern die Vielfalt an Ökosystemen sowie die Menschen, die dort leben, arbeiten und die Natur genießen", sagt Dr. Elke Baranek, Geschäftsführerin EUROPARC Deutschland e.V. „Intakte, wassergebundene Lebensräume sind eine bedeutende Lebensgrundlage. Sie zu schützen und zu erhalten ist daher eine unserer wichtigsten Aufgaben."

Biosphärengebiet ist Modellregion für nachhaltige Lebensweise

Im Mai 2009 wurde das Biosphärengebiet Schwäbische Alb von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. 10 Jahre später, im Jubiläumsjahr, kommt nun die Auszeichnung als Deutschlands Naturwunder 2019 für die Große Lauter hinzu. Biosphärenreservate sind Modellregionen, in denen das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. Sie schützen Kulturlandschaften und erhalten und entwickeln wertvolle Lebensräume für Mensch und Natur. Sie sorgen für ein aus­gewogenes Verhältnis von menschlicher Nutzung und natürlichen Kreisläufen und tragen damit zur regionalen Wertschöpfung bei.

Achim Nagel, Leiter der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets zeigte sich hocherfreut „Wir freuen uns sehr die Publikumswahl gewonnen zu haben und bedanken uns ganz herzlich bei allen, die mitgemacht und für die Große Lauter gestimmt haben! Dieses tolle Ergebnis zeigt, dass wir im Biosphärengebiet nicht nur erfolgreiche Projekte in den Bereichen Naturschutz, Regionalentwicklung und nachhaltigem Tourismus umsetzen, sondern auch eine beeindruckenden und faszinierende Landschaft haben!"

Hintergrund

Heinz Sielmann Stiftung

Die Heinz Sielmann Stiftung wurde 1994 von Prof. Heinz Sielmann und seiner Frau Inge Sielmann als öffentliche Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Die Arbeitsschwerpunkte der Stiftung sind der Erhalt der Artenvielfalt, die Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Naturschutz und die Bewahrung des filmischen Erbes von Naturfilmpionier Heinz Sielmann. Mit dem Kauf großer unzerschnittener Landschaften erhält und schafft die Stiftung Lebensräume für seltene Tiere und Pflanzen. Außerdem fördert sie Biotopverbünde, zum Beispiel am Bodensee oder entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. So können sich auf diesen Flächen Tier- und Pflanzenbestände frei vom wirtschaftlichen Nutzungsdruck erholen und verschwundene Arten zurückkehren.

EUROPARC Deutschland e. V.

EUROPARC Deutschland e. V. ist der gemeinnützige Dachverband der deutschen Nationalparks, Biosphärenreservate, Naturparks und Wildnisgebiete, die unter der Marke „Nationale Naturlandschaften" vereint sind. Die Nationalen Naturlandschaften sind die wertvollsten Landschaften Deutschlands. Sie sind Hotspots der biologischen Vielfalt. Nicht einzelne Arten stehen im Fokus, sondern die Diversität ganzer Ökosysteme inklusive der Menschen, die in ihnen leben, arbeiten und die Natur genießen. Die Nationalen Naturlandschaften sorgen für das Wohlbefinden, die Erholung und die Lebensqualität für den Menschen und sichern zugleich unverzichtbare, natürliche Ressourcen. Mehr Informationen finden Sie unter www.europarc-deutschland.de

Quelle: RTF.1 Biosphärengebiet Schwäbische Alb/PM Heinz Sielmann Stiftung

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