Grundstücke | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Wohnen in Tübingen - Grundstücksmarktbericht vorgestellt

Stand: 01.08.19 17:06 Uhr

Vertreter des Gutachterausschusses und Baubürgermeister Cord Soehlke haben am Mittwochabend den Tübinger Grundstücksmarktbericht 2019, vorgestellt. Neben den Preisentwicklungen der letzten zwei Jahre stellten die Anwesenden auch Programme vor, die das Wohnen in der Universitätsstadt weiterhin für alle erschwinglich machen sollen.


Die Zahlen im Grundstücksmarktbericht bestätigen wohl das, was viele Tübinger Bürgerinnen und Bürger schon lange spüren. Das Wohnen in der Universitätsstadt wird immer teurer. Klaus-Peter Hammer Vorsitzender des Gutachterausschusses hat im Rahmen der Auswertung festgestellt, dass die Neubaupreise in Tübingen in den letzten 10 Jahren von 3.000 Euro auf Spitzenwerte von bis zu  6.500 Euro angestiegen sind.  

Als die drei wichtigsten Faktoren für den Preisanstieg sieht der Gutachter ein grundsätzliches Wirtschaftswachstum in den letzten 10 Jahren, die Attraktivität der Stadt, und die zunehmende Nutzung von Immobilien als Wertanlage, in Ermangelung anderer rentabler Alternativen. Eine ähnliche Entwicklung ließe sich auch bei den Preisen für Bauland beobachten, so Klaus Hammer weiter.

Baubürgermeister der Stadt Tübingen, Cord Soehlke, betrachtet die Ergebnisse des Grundstücksmarktberichts mit gemischten Gefühlen. Er freue sich natürlich, dass sich Tübingen so prächtig entwickele, aber dass bringe auch die Herausforderung  mit sich, den Tübinger Wohnungsmarkt weiterhin für alle bezahlbar zu halten.  

Damit das Wohnen in Tübingen weiterhin für möglichst viele Menschen bezahlbar bleibt, hat die Stadt bereits im letzten Jahr diverse Programme im Bereich Bauland und Immobilien ins Leben gerufen.

Ein wesentlicher Baustein sei das Programm "Fairer Wohnen", das unter anderem einen hohen Anteil an sozialem Wohnungsbau in der Universitätsstadt vorsieht.  

Darüber hinaus sollen in sieben Tübinger Ortsteilen Grundstücke von der Stadt angekauft und entwickelt werden, die dann zu einem Festpreis, nach spezifischen Kriterien, verkauft werden sollen.

Insbesondere an eine Mittelschicht, die sich sonst auf dem freien Wohnungsmarkt irgendwann  nichts mehr leisten könne, so Soehlke. Ebenfalls berücksichtigt werden sollen Menschen die eine Bindung zu den jeweiligen Ortsteile  haben, oder Projekte die gemeinschaftliches Wohnen im Alter initiierten, fuhr der Baubürgermeister fort. 

Auf diese Weise soll weiterer Wohnraum für rund 2.000 Personen entstehen. Aber damit nicht genug. Soehlke ist auch daran gelegen, dass der bereits bestehende Wohnraum seiner Stadt besser genutzt wird.

Das Wohnungsproblem in Tübingen sei nicht dadurch gelöst, dass man immer mehr baue, sondern die Bestandswohnungen müssten besser genutzt werden, so der Baubürgermeister abschließend.

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