Eine "Versicherungspolice" aus dem sechzehnten Jahrhundert. Das sogenannte "Salomonsiegel", eine Zauberrolle mit 32 unterschiedlichen Schutzsiegeln darauf, sollte ihren Besitzer vor allen Widrigkeiten der damaligen Zeit schützen. Sammler Helmut Köstlin erörterte, dass es für die Menschen der damaligen Zeit ganz normal war sich auf diese Art und Weise zu schützen.
Dabei haben die Menschen, nicht nur früher, alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die sich ihnen darboten. Da tauchen neben den üblichen christlichen Symbolen schon auch mal "heidnische" Symbole auf, von denen man sich überwiegend Schutz versprach – immer in der Hoffnung, irgendetwas davon möge schon helfen. Museumsleiter David Hendel ergänzte, dass sogar er selbst immer mal wieder auf Glücksbringer, wie Glückspfennige, oder geschenkte Glückstierchen zurückgegriffen hat und zwar mit Erfolg:
"Es hat immer geholfen, also deshalb kann ich auch mit bestätigen, dass auch in gewisser Weise, wenn man sich verschiedene Glücksbringer hält und auch fest daran glaubt und dann auch vielleicht ein bisschen was dafür tut, aktiv, dass es dann einfach auch fürs Leben dann weiterhin Glück bringt."
Glaube versetzt ja bekanntlich Berge und schaden tut er in diesem Falle – so zumindest die gängige Meinung – wohl nicht. Darum stand eigentlich sofort fest: Die einmaligen Stücke aus der Sammlung Köstlin, die überwiegend aus der Region, dem süddeutschen bis voralpenländischen Raum stammen, MÜSSEN der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sammler Helmut Köstlin und seine Frau seien trotz der ganzen Amulette während der Vorbereitung auf die Ausstellung krank geworden, berichteten sie lachend.
Dem Besucher soll es freilich nicht so ergehen – ihm soll das Glück winken und das tut es tatsächlich – direkt aus den Vitrinen heraus. Denn wer in der Ausstellung alle klassischen Glückssymbole entdeckt, der darf sich an der Kasse ein kleines Mitbringsel aus dem Museum mitnehmen.
Dem Glücklichen schlägt zwar bekanntlich keine Stunde, dennoch ist die Dauer der Ausstellung im Hohenzollerischen Landesmuseum begrenzt. Darum gibt's das Glück im Überfluss – zum Ansehen, zum Auftanken und zum Mitnehmen – nur bis zum 27. Oktober.
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