Blumenvielfalt | Bildquelle: RTF.1

St. Johann - Bleichstetten:

"Blühende Alb" - Landwirte für Artenvielfalt

Stand: 16.07.19 17:25 Uhr

Das Artensterben ist in aller Munde. Vor allem um die Insekten wird sich gesorgt. Deshalb setzen sich die Bauern in den ländlichen Gegenden rund um Reutlingen gegen das Artensterben ein und pflanzen spezielle Blütenmischungen. Denn nur wenn im Sommer die Blumen blühen, können die Insekten am Leben bleiben.


Timo Nau ist Landwirt in St. Johann – Bleichstetten. Er ist einer von mehr als 80 Landwirten, die im Rahmen des Projekts „Blühende Alb" Blumen auf den eigenen Feldern aussähen. Durch das Projekt wird auf einer Fläche von insgesamt 14 Fußballfeldern Lebensraum für Bienen, Schmetterlinge und Käfer geschaffen und dadurch dem Artensterben entgegengewirkt. Der Anbau von Blumen bringt zwar keinen Ertrag für die Landwirte selbst, wird aber von der Politik gefördert.

Von Timo Naus Betriebsfläche sind neun Hektar FFH Grünland. Dieses verfügt über einen außerordentlichen Reichtum an Pflanzen- und Tierarten. Die einzelnen Blühäcker der teilnehmenden Landwirte sind räumlich miteinander verbunden, damit die Insekten größere Distanzen einfacher überwinden können. Zu Beginn des Projekts hatten sich acht benachbarte Ortschaften zusammengeschlossen, inzwischen sind es bereits 15.

Beim Blütenanbau werden die Landwirte über das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) unterstützt. Ziel des Programms ist der Erhalt und die Verbesserung der Biodiversität sowie die Förderung der artgerechten Tierhaltung. Besonders wichtig sei die Frage, wie viel Biodiversität wert sei, denn umso mehr diese gefördert wird, desto mehr Blumen können auch angebaut werden.

Besonders der Landkreis Reutlingen sei ein großer Hotspot für Biodiversität, denn dort gebe es eine große Vielfalt an natürlichen Lebensräumen. Zu dieser Schlussfolgerung kam Aierstock, indem er die Region mit anderen bundesweiten Gegenden verglich. Reutlingen habe viele Streuobstwiesen, Blühflächen und FFH-Grünland, außerdem spiele das Biosphärengebiet eine große Rolle.

Wer sich selbst für die Biodiversität einsetzen möchte und gegen das Artensterben vorgehen will, kann das Projekt „Blühende Alb" durch eine Spende unterstützen. Das Geld wird anschließend für Saatgut und das Anlegen von Blühstreifen verwendet. Außerdem ist es möglich, ein Blühpate zu werden oder einen Blühstreifen zum Geburtstag zu verschenken.

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