Man habe wesentlich mehr Einsichten, erklärt der Ärztliche Direktior der Radiologie am UKT, Professor Claus Claussen. Man habe eine genauere Darstellung der Gefäße, weil man eine wesentlich höhere Auflösung habe und man sehe natürlich nicht nur in zwei Ebenen, sondern in der dritten Dimension könne man sich das ansehen, man habe Weichteilkontraste durch die computertomographisch ähnlichen Bilder, bei der Tumortherapie und er glaube, dass das auch in Zusammenhang mit einer deutlich niedrigeren Strahlenbelastung für den Patienten ein erheblicher Fortschritt sei.
Ein Fortschritt ist auch und vor allem die Kombination aus Behandlungs- und Diagnosemöglichkeit. Nur fünf Sekunden braucht der Roboterarm um ein dreidimensionales Bild zu erstellen, auf dem der Operateur seine Arbeit quasi sofort an Ort und Stelle kontrollieren kann. Ein unschätzbarer Vorteil, etwa für Krebspatienten.
Man könne gleichzeitig während der Therapie sehen, ob dem Tumor sozusagen die Durchblutung entzogen sei und könne auch den Grad der Durchblutung quantifizieren, das könne man anhand einer Farbskala sichtbar machen und das sei das Neue auch, dass man direkt sichtbar machen könne, ob der Tumor direkt behandelt worden sei oder nicht, so Claussen.
Auch hier wird – wie bei der Gefäßtherapie – minimalinvasiv vorgegangen, sprich, der Arzt geht über einen winzigen Schnitt mit einem Katheter über die Blutgefäße an der Leiste ins Körperinnere. Dort kann er dann die Gefäße mit einem Ballon erweitern, mit sogenannten Stents stützen oder auch einem Tumor die Blutversorgung kappen und ihn an der Geschwulst selbst mit Medikamenten behandeln.
Die meisten Eingriffe würden ohne Narkose, oft nur Sedierung oder gar völlig im Wachzustand gehen, der Patient könne sozusagen seinen Therapieerfolg unmittelbar auf dem Tisch selber spüren und natürlich, wenn so niedrige Belastungen für den Patienten seien, minimalinvasiv sozusagen der Eingriff vorgenommen werden könne, sei auch die Verweildauer im Krankenhaus massiv reduziert, erläutert Claussen. In der Regel könne der Patient am nächsten Tag nach Hause gehen.
Bei Komplikationen, die bei gerade einmal zwei Prozent der Patienten vorkämen, ist hier direkt aber auch eine "normale" OP möglich. Trotz der hohen Sicherheit der minimalinvasiven Chirurgie ist die Entwicklung von Artis zeego Q noch nicht am Ende. Der Medizintechnikhersteller arbeitet bereits an neuen Software-Komponenten. Sie sollen den Ärzten ein noch besseres Arbeiten und letztendlich dem Patienten eine noch schnellere Genesung ermöglichen.
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