Demonstration am Tag der Arbeit | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Tag der Arbeit - Demonstrationen am 1. Mai für bessere Arbeitsbedingungen

Stand: 01.05.19 16:30 Uhr

Traditionell am 1. Mai gehen die Arbeiter auf die Straße. Kundgebungen und Demonstrationen sollen am "Tag der Arbeit" auf Missstände hinweisen, die Arbeitnehmer wachrütteln und zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen animieren. Auch in der Region Neckar-Alb ist der "Arbeitskampf" am 1. Mai längst zur guten Gewohnheit geworden.


Zahlreiche Teilnehmer finden sich jedes Jahr aufs Neue, beispielsweise auf dem Tübinger Marktplatz ein, um ihren Forderungen nach mehr Lohn, familienfreundlicheren Arbeitszeiten oder auch unbefristeter Beschäftigung Nachdruck zu verleihen – genauso, wie es die Arbeiter einst am 1. Mai 1886 in Chicago taten. Ihre Initiative – so Margrit Paal vom Personalrat der Universität – ist noch heute ein Vorbild für viele und bei weitem nicht überholt. "Sie sind auch heute nicht abgehalftert und werden auch weiterhin gebraucht, diese Bewegungen zu guten Arbeitsbedingungen. Sie sind nach wie vor brandaktuell und auch global wichtig, was ja zum Beispiel auch der Kampf im Bereich der Textilarbeit und gegen den Klimawandel darstellt."

Blickt man genauer hin, haben sich die Wünsche der Arbeiter über die Jahrhunderte hinweg eigentlich gar nicht so sehr verändert. Die seinerzeit in den USA aufgestellte Forderung nach dem Achtstundentag, scheint nach der geplanten Ausweitung der täglichen Höchstarbeitszeit auf zwölf Stunden, durch die zuständige Landesministerin Nicole Hoffmeister-Kraut, aktueller denn je. Man sei nicht mehr in der Situation wie zu Zeiten der Industrialisierung, wo Leute 12 oder auch 14 oder 16 Stunden unter "sklavischen Bedingungen" arbeiten mussten und insofern sei die Arbeitszeitdebatte natürlich wichtig. Es gehe darum, nicht zu verlängern – weil es jetzt schon viele Flexibilisierungsmöglichkeiten gebe – sondern tatsächlich zu verkürzen. In der Geschichte der Arbeiterbewegung sei eher immer das Ziel gewesen – wenn Menschen produktiver und Gewinne gesteigert werden – als Gegenlohn dafür, z.B. die Arbeitszeit zu verkürzen. Aber nicht zu beschränken, durch Befristungen – diese wohl eher ein Phänomen der heutigen Zeit. Auch auf diesen, ihrer Meinung nach eindeutigen Missstand, wollen der federführende DGB und die Angestellten am "Tag der Arbeit" aufmerksam machen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: