Kriminalstatistik Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Landkreise Reutlingen, Tübingen und Esslingen weiterhin am Sichersten

Stand: 10.04.19 17:38 Uhr

Die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Esslingen gelten auch nach der neuesten Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Reutlingen für das Jahr 2018 zu den sichersten Regionen im Land. Trotzdem gibt es Entwicklungen, die den Leiter des Polizeipräsidiums, Alexander Pick, sehr beunruhigen, wie zum Beispiel die stark ansteigenden Betrügereien via Telefon und Callcenter.

Die Menschen, die im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen leben, wohnen auch weiterhin in einer sehr sicheren Region, so Polizeipräsident Alexander Pick. Die Kriminalitätsrate 2018 für die Region liegt mit 4569 Straftaten (2017: 4542) pro 100.000 Einwohner erneut deutlich unter dem landesweiten Durchschnitt von 5.191. Die Aufklärungsrate liegt knapp unter Vorjahresniveau, erreicht aber mit 60,7% (2017: 61,6%) den zweithöchsten Stand in den vergangenen zehn Jahren.

Besonders erfreulich ist auch die Zahl der Wohnungseinbrüche – diese hat sich nämlich seit 2014 nahezu halbiert. Dennoch gibt es Themen, die den Leitern des Polizeipräsidiums Reutlingen die Sorgenfalten auf die Stirn treiben – wie zum Beispiel die Gewaltbereitschaft gegen Polizeibeamte. Pick erklärt, dass diese im Vergleich zum Vorjahr um 10 Prozent gestiegen sei. Das entspräche 370 Gewalthandlungen im Jahr 2018. Statistisch gesehen bedeutet dies, dass letztes Jahr kein Tag verging, an dem kein Polizeibeamter Gewalt erfuhr. Eine Verbesserung dieser Situation erhoffen sich die Beamten nun auch durch den Einsatz der Bodycams.

Extrem angestiegen sind im vergangenen Jahr auch die Betrugsdelikte via Telefon. Im vergangenen Jahr konnten durch diese Masche knapp 700.000 Euro ergaunert werden. Das Polizeipräsidium Reutlingen verzeichnete letztes Jahr über 1000 Betrugsdelikte mehr als in der Vergangenheit, die meisten wären zum Glück nur Versuche. Die Täter seien meist in kommunikativer Hinsicht sehr versiert, weshalb besonders die älteren Mitbürger über die Masche aufgeklärt werden müssten.

Die sexuellen Straftaten sind im vergangenen Jahr laut Statistik zwar um 25% angestiegen, unsicherer als zuvor müsse man sich aber nicht fühlen, so Pick. Denn dieser Wert bedarf einer speziellen Erklärung. Ende 2016 gab es Strafrechtsänderungen, durch welche beispielsweise die Beleidigung mit obszönen Gesten sowie \"Antatschen\" nicht mehr unter Beleidigungen auf sexueller Grundlage registriert werden, sondern als klassisches Sexualdelikt. Angestiegen seien jedoch dafür die Fälle von exhibitionistischen Handlungen – nämlich von 20 auf 120.

Zum Thema Flüchtlinge und Asylbewerber kann das Polizeipräsidium Reutlingen zunächst positive Zahlen vermelden, denn die Zahl der tatverdächtigen Nicht-Deutschen geht zurück. Trotzdem gibt es auch hier negative Entwicklungen. Jeder vierte Tatverdächtige, der keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, kommt aus dem Personenkreis der Asylbewerber und Flüchtlinge.

Allem in allem haben die Landkreise Reutlingen, Tübingen und Esslingen auch im Jahr 2018 statistisch gesehen gut abgeschnitten und gehören nach wie vor zu den sichersten Regionen in Deutschland.

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