Staatsanwaltschaft Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Staatsanwaltschaf: Falsche Polizisten, ausgelaufene Gülle und Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche

Stand: 10.04.19 21:30 Uhr

Verbrecher, die sich als Polizisten ausgeben, um Menschen zu beklauen, ausgelaufene Gülle in einer Biogasanlage in Engstingen, Missbrauchsvorwürfe gegen Geistliche der Diözese Rottenburg-Stuttgart - diese und viele weitere Fälle halten die Staatsanwaltschaft Tübingen aktuell auf Trapp.


Ein Fall, der für Aufsehen gesorgt hat, ist der der falschen Polizisten. Diese haben ihre Opfer trickreich bestohlen, indem sie sich als Polizeibeamte ausgaben und die Wertsachen der Menschen beschlagnahmt haben. Einer der Anführer sitzt jetzt in Haft. Er sei un­vor­sich­ti­ger­wei­se nach Casablanca gereist, während ein Haftbefehl gegen ihn am Laufen war, erklärte der leitende Oberstaatsanwalt Michael Pfohl. Am Flughafen in Casablanca wurde er dann festgenommen und von den marokkanischen Behörden zurückgeschickt.

Pfohl hofft nun, dass die Bürger nicht mehr um ihr Hab und Gut fürchten müssen. Die Engstinger haben 2017 um ihr Hab und Gut gefürchtet. Allerdings aus anderen Gründen. Hier sind im Januar mindestens 1160 Kubikmeter Gärsubstrat ausgelaufen. Die Flüssigkeit ist in die Keller und auf die Grundstücke der Bewohner gelaufen und hat dort Schaden angerichtet. In diesem Fall gibt es neue Entwicklungen.

Michael Pfohl geht davon aus, dass zwei Mitarbeiter der verantwortlichen Firma den Fehler gemacht haben und die Gärsubstratanlage zu früh in Betrieb genommen hatten. Diese sei noch nicht einsatzbereit gewesen.

Daher hat die Staatsanwaltschaft Tübingen Freiheitsstrafen beantragt. Das Amtsgericht Münsingen hat dann den Strafbefehl erlassen. Dennoch haben die Verteidiger Revision eingelegt. Es wird wohl in Münsingen bald zu einer Verhandlung kommen.

Auch die Diözese Rottenburg-Stuttgart ist in den Blick der Staatsanwaltschaft geraten. Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der deutschen Bischofskonferenz werden verdächtigt, Kinder missbraucht zu haben. Pfohl meint, dass die Akten der Diözese zur Zeit sehr genau überprüft werden. Die Diözese habe diese der Staatsanwaltschaft offen vorgelegt und sich kooperativ gezeigt.

Insgesamt hat die Staatsanwaltschaft Tübingen 2018 mehr Arbeit gehabt als in den vergangenen Jahren. Neben dem Tagesgeschäft haben die Beamten auch mit einem Personalmangel zu kämpfen. Die Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft hoffen, mehr Menschen für sich gewinnen zu können, um ihre Arbeit besser schultern zu können.

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