Gras Wiese | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Abholzung am Hochwasserdamm Zwehrenbühl

Stand: 05.04.19 16:36 Uhr

Das Insektensterben bereitet vielen aktuell große Sorgen. In Tübingen wird etwas dagegen getan. Am Hochwasserdamm Zwehrenbühl standen nämlich noch bis vor kurzer Zeit einige Bäume. Die hat die Stadt jetzt abholzen lassen. Das diene sowohl dem Naturschutz, als auch dem Schutz der Bevölkerung.


\"Wer Bäume fällen lässt, der kann kein grüner Oberbürgermeister sein\" – mit solchen und ähnlichen Aussagen sieht sich Boris Palmer des ab und an konfrontiert. Dabei ist es oft gar nicht er, der die Bäume fällen lässt. Trotzdem war es ihm wichtig, die ganze Angelegenheit zu klären. Die richtigen Bäume an der richtigen Stelle abzuholzen, sei nämlich gar nicht so verkehrt.

Laut Palmer explodiere auf bunten Wiesen, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, die Artenvielfalt. Außerdem würde durch die Abholzung dem Hochwasserschutz gedient. 

Der Tübinger OB ließ es sich dann auch nicht nehmen, eine Informationstafel aufzustellen. Die Bevölkerung soll schließlich wissen, warum die Bäume gefallen sind.

Michael Koltzenburg von der Initiative "Bunte Wiese" zeigte sich begeistert über die Maßnahme. Hier würden gerade auch die Tierarten ein Zuhause finden, die auf der roten Liste stehen. Dies seien beispielsweise spezielle Insekten- und Wildbienenarten, die auf Rohböden gerne ihre Nester bauen. Sobald die Flora sich weiterentwickele, würden auch Schmetterlinge auf der Wiese heimisch werden. 

Die Insekten würden dann wieder den Vögeln als Nahrung dienen und so entstehe ein neues Ökosystem. Auch könne nun das Wasser wieder besser ablaufen und die Hochwassergefahr für die Bewohner des angrenzenden Baugebietes sei minimiert. Die Stadt habe also mit dem Fällen einiger Bäume, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

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