ver.di Kundgebung | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Gesundheitsversorgung in Gefahr? - Kundgebung gegen Privatisierung der Kreiskliniken

Stand: 02.04.19 17:17 Uhr

Der Reutlinger Kreistag diskutiert aktuell darüber, ob und inwiefern die Kreiskliniken Reutlingen privatisiert werden sollen. Der Grund: Die Kliniken schreiben rote Zahlen. Die Gewerkschaft ver.di hält eine Privatisierung für die falsche Lösung und hat deshalb zu einer Kundgebung vor dem Reutlinger Landratsamt geladen.


Benjamin Stein, Geschäftsführer von ver.di im Bezirk Fils-Neckar-Alb, sowie zahlreiche Beschäftigte der Kreiskliniken zeigten sich. Sie fragen sich, ob die Gesundheitsversorgung von jährlich rund 130.000 Patienten noch sichergestellt werden kann, wenn die Kreiskliniken in privater Hand sind.

„Für diese weitreichende Entscheidung braucht es eine längere Beratungszeit, um alle Facetten auch begutachten zu können. Privatisierung der Gesundheitsversorgung ist keine Möglichkeit. Man kann keine Gewinne mit Gesundheitsversorgung machen" so Benjamin Stein.

Ver.di möchte erreichen, dass entweder das Land oder der Kreistag Verantwortung für die Defizite bei den Kreiskliniken übernimmt. Auch will ver.di, dass entweder der Kreistag oder das Land für sichere Arbeitsplätze sorgen.

Landrat Thomas Reumann kann die Beschäftigten und deren Anliegen verstehen. Der Kreistag müsse jedoch entscheiden, wie es mit den Kreiskliniken weitergehe. Dabei müsse jede Möglichkeit in Betracht gezogen werden.

„Das Eine ist: Wenn die Verträge unserer Geschäftsführer auslaufen, dass wir einfach neue Geschäftsführer suchen und die Stellen wieder besetzen. Die Zweite ist: Wir wollen einen Management-Vertrag machen. Das heißt, wir holen nicht nur zwei Einzelpersonen, sondern wir holen ein Team. Wir machen einen Vertrag mit einem Team für vier bis fünf Jahre" so Reumann.

Für den Reutlinger Landrat gibt es noch zwei weitere Möglichkeiten. Zum Einen wäre da die Gründung eines Klinikverbundes, der die Kreiskliniken unterstützt, zum Anderen eben die mögliche Beteiligung eines Dritten.

Egal wie die Entscheidung ausfällt, eines ist klar: Es sind erhebliche Investitionen in die Kreiskliniken notwendig.

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