Jens Spahn | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Gesundheitsminister Jens Spahn zu Besuch

Stand: 01.04.19 17:06 Uhr

In den letzten Jahren ist der Landkreis Reutlingen im Rahmen seiner Kommunalen Gesundheitskonferenz innovative Wege gegangen. Das hat auch in Berlin für Interesse gesorgt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war deswegen an die Akademie der Kreiskliniken Reutlingen gekommen, um sich selbst davon zu überzeugen, wie kommunale Daseinsvorsorge umgesetzt werden kann.


„Marmor, Stein und Eisen bricht, aber unsere Kliniken nicht" mit diesen umgeformten Schlager-Strophen wurde Jens Spahn von einer Gruppe Demonstranten bei seinem Besuch in Reutlingen begrüßt. Mit dem Song wollen sie die Angst vor Privatisierung und Klinikschließungen zum Ausdruck bringen.

Spahn betont, dass Proteste immer ein Ausdrücken von Sorgen und Ängsten seien und er diese sehr ernst nehmen würde.

Ernst nehme er auch die Herausforderungen im ländlichen Kreis. Gerade deshalb besucht er diese, um direkt von den Betroffenen zu erfahren, wo es Probleme gibt.

„Ein großes Thema ist, wie wir die ärztliche Versorgung sicher stellen, wie wir es auch schaffen, durch Kooperation von Haus- und Fachärzten eben die Patienten gut zu versorgen - in einer Zeit, wo Wenige aufs Land wollen. Sie und ich wissen im Zweifel wie schön es auf dem Land ist, aber es ist eben auch immer schwerer Ärzte da hinzubekommen. Das ist eine unserer größten Herausforderungen, wo wir gerade auch alle Register ziehen" erklärt Spahn.

Eine Möglichkeit um den Mangel an Ärzte-Nachfolgern aufzufangen, könnte dabei auch die Telemedizin bieten. Zusammen mit 46 weiteren Landkreisen nimmt Reutlingen an dem Bundesprojekt „Telederm" teil, welches auch vom Innovationsfonds des Bundes gefördert wird. Hier können Hausärzte und Spezialisten digital zusammen arbeiten.

Der Reutlinger Landrat Thomas Reumann gab dem Bundesgesundheitsminister einen Überblick über die bereits umgesetzten und angedachten Maßnahmen im Landkreis wie z.B. dem Gesundheitszentrum Schwäbische Alb in Hohenstein. Gesprochen wurde natürlich aber auch über das, was die Politik noch besser machen könnte.

„Aber wir sehen halt jetzt bei der Umsetzung unseres Gesundheitszentrums, dass wir, was Berufsrecht angeht, was Ständerecht angeht, was die Finanzierung angeht, oftmals an Grenzen kommen. Und wenn wir deshalb das, was er ja auch gut findet, weiter vorantreiben wollen, dann brauchen wir auch Stellschrauben die die Politik neu setzt" so Landrat Thomas Reumann.

Jens Spahn wünscht sich für die Zukunft genau solche Debatten und Diskussionen, die eine kommunale Daseinsvorsorge auch wirklich voranbringt.

Die Chance dem Bundesgesundheitsminister direkt Fragen zu stellen, nutzten viele der Anwesenden und auch junge Auszubildende in der Pflege durften ihn bezüglich ihrer Ängste und Sorgen in einer Diskussionsrunde befragen.

Themen wie eine allgemeine Impfpflicht, der Gesetzesentwurf zur Organspende oder präventive Maßnahmen wie Zuckersteuer kamen dabei auf den Tisch.

Sehen Sie hierzu demnächst eine ausführliche Reportage. Natürlich nur auf RTF.1.

WERBUNG:



Seitenanzeige: