Warnstreik TÜ | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Streik im öffentlichen Dienst - Dritte Tarifrunde steht an

Stand: 26.02.19 16:49 Uhr

Rund 550 Streikende aus dem öffentlichen Dienst haben sich am Dienstag in Tübingen versammelt, um für mehr Lohn zu demonstrieren. Die Gewerkschaft ver.di Baden-Württemberg hat kurz vor der dritten Tarifverhandlungsrunde zum Höhepunkt der Warnstreiks aufgerufen. Gestreikt haben unter anderem Beschäftigte des Studentenwerks, der Kitas der KBF und der Universität.


„Wir sind es wert" ist das Motto des Warnstreiks, das die Demonstranten rufen, während sie in einem Demozug gesammelt durch die Tübinger Altstadt laufen – begleitet von ohrenbetäubendem Gepfeife und lauter Musik.

Die Arbeitnehmer fordern unter der Gewerkschaft ver.di eine Lohnerhöhung von 6 %, mindestens 200 Euro, für Azubis 100 Euro mehr. Aber auch die Wertschätzung für die Arbeitnehmer sei gefordert, so ver.di-Landesbezirksleiter Martin Gross. Denn die Arbeit sei unverzichtbar für das Land.

Das erläutert Gross auch in seiner Kundgebungsrede auf dem Tübinger Marktplatz. Im öffentlichen Dienst gehe die Arbeit nicht aus, das Personal aber schon. Das passiere aufgrund der niedrigen Löhne und schlechten Bedingungen. Keiner sei außerdem bereit, die nicht besetzten Stellen durch Überstunden und Arbeitsverdichtungen wett zu machen. Das müsse man den Arbeitgebern klar machen.

Zwei Runden hätten sie bereits hinter sich - ohne Erfolg. Am Donnerstag, Freitag und Samstag soll sich das jetzt ändern.

Seit den letzten Tarifverhandlungen vor zwei Jahren hätten die Länder fast 33 Milliarden Euro Überschuss erzielt, erklärte die stellvertretende Landesbezirksleiterin Hanna Binder letzte Woche auf der ver.di Kundgebung in Freiburg. Das allein reiche, um die Forderungen sofort zu erfüllen.

Es sei die letzte Chance für die Arbeitgeber mit einem Warnstreik davon zu kommen, so Gross. Sie seien demnach gut beraten nun etwas zu tun und den Beschäftigten die Anerkennung zukommen zu lassen.

In der dritten und vorerst letzten Tarifrunde in Potsdam soll dieses Ziel jetzt endlich erreicht werden und den Streiks ein Ende bereiten.

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