Geplante Parkaden Tübingen | Bildquelle: Karl Schlecht Stiftung

Tübingen:

Konzertsaal in Tübingen vorerst auf Eis gelegt

Stand: 28.01.14 16:28 Uhr

Noch nicht mal eine Woche ist seit der Bürgerversammlung zum geplanten Kultur- und Konzertsaal in Tübingen vergangen. Wie bereits kurz gemeldet, kam gestern die überraschende Nachricht, dass die Karl-Schlecht-Stiftung als Investor abgesprungen ist.

Oberbürgermeister Boris Palmer sei natürlich traurig. Und er denke dabei jetzt besonders an die vielen Kulturschaffenden, die schon lange auf so einen Saal hoffen würden. Und da hätte die Stadt jetzt wirklich eine Möglichkeit, den auf Kosten der Stiftung zu bekommen. Daraus werde jetzt nichts. Das sei erstmal schade, so Palmer. Aber nicht alle Tübigner teilen seine Meinung – das ist dem Stadtoberhaupt auch bewusst. Bei der Bürgerversammlung hätten sich viele gegen eine Kulturhalle am alten Botanischen Garten ausgesprochen. Die Abstimmung sei zwar nicht repräsentativ, aber die Gespräche, die er in der Stadt geführt habe in den letzten Wochen und Monaten seien schon so gewesen, dass er gemerkt habe, dass viele das Projekt auch nicht wollen, dass sie lieber den Botanischen Garten so wie er ist erhalten möchten, vielleicht erweitern - so erklärte Palmer. Oder dass sie der Meinung seien, der Saal solle an einer anderen Stelle entstehen. Dass der Stifter sage, er möchte mit seinen Investitionen Zustimmung in der Bevölkerung und nicht Streit säen, das sei laut Palmer ja erst mal honorig. Deswegen könne er auch Karl Schlecht und seiner Stiftung nicht verdenken, dass sie jetzt von dem Projekt Abstand genommen hätten. Gestorben ist das Thema Konzert- und Kultursaal für Boris Palmer deswegen aber nicht – jedoch vorerst auf Eis gelegt. Die Stadt habe bis zum Jahr 2018 die Finanzmittel verplant, so der Oberbürgermeister. Der Gemeinderat habe das gerade erst beschlossen. Da sei kein Geld für so einen Saal vorgesehen. Man rede wahrscheinlich dann doch von 15 Millionen Euro oder mehr. Das Stadtoberhaupt sehe dafür derzeit keinen finanziellen Spielraum. Das sei ein Projekt, das man um die 2020er Jahre angehen können, wenn andere Pflichtaufgaben abgearbeitet und die Einnahmen der Stadt weiterhin gut seien. Auch für ein neues Projekt an besagter Stelle fehle derzeit das Geld. Eine Notwendigkeit, die Baracken abzureißen und den alten Botanischen Garten für mehrere Millionen Euro zu erweitern, sieht Palmer auch nicht. Daher bleibt jetzt wohl erst mal alles, wie es ist.
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