Kinderschutz in Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Landkreis Tübingen:

Die Kleinsten schützen - So funktioniert Kinderschutz im Landkreis

Stand: 05.02.19 17:54 Uhr

Fälle, wie der schwere sexuelle Missbrauch eines neunjährigen Jungen in Staufen bei Freiburg, sorgen immer wieder für Aufsehen. Deshalb haben die Verantwortlichen im Tübinger Jugendamt darüber aufgeklärt, wie im Landkreis Tübingen alles dafür getan wird, das die Kleinsten in der Gesellschaft sicher leben können.


Im Grundgesetz heißt es in Artikel 6 Absatz 2 " Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. Über ihre Betätigung wacht die staatliche Gemeinschaft." Nach diesem Prinzip handelt das Tübinger Jugendamt. Deshalb werden auch Kinder die aus dem Elternhaus abgezogen worden sind, den Eltern wieder zurückgegeben. Natürlich nur unter der Voraussetzung das keine Gefahr mehr für das Kind besteht.

Der beste Platz für Kinder sei einfach bei ihren Eltern, erklärte Karin Waiblinger vom Kriseninterventionsdienst beim Landratsamt Tübingen. Deshalb haben Beratung und andere Präventionsangebote im Landkreis Tübingen einen großen Stellenwert. So sei es oft möglich, eine Eskalation zu verhindern. Trotzdem hat sich die Zahl der Meldungen, was die Kinderschutzfälle angeht, vervierfacht.

Das liege allerdings an einer Erhöhung der Sensibilität in der Gesellschaft, erklärte Bernd Hillebrand, Leiter der Abteilung Jugend. Auch wenn manche Meldungen sich am Ende als Unsinnig entpuppen, so sind die Mitarbeiter des Jugendamtes trotzdem froh über jede einzelne. Sie wollen möglichst frühzeitig mit Problemen in Kontakt kommen, um gemeinsam mit den Eltern Lösungen zu finden. Falls das nicht klappt, müssen die Mitarbeiter des Amtes das Familiengericht einschalten. Alles mit dem Ziel Schaden von einem Kind abzuwenden.

So weit müssen Bernd Hillebrand und seine Mitarbeiter aber meistens nicht gehen. Manchmal sei es auch einfach ein Streit unter Nachbarn, bei dem einer das Jugendamt anrufe, um dem anderen eins auszuwischen. Manchmal müsse einfach ein pubertierender Jugendlicher unter Kontrolle gebracht werden und eher selten müsse ein Mitarbeiter schwierige Entscheidungen treffen. Landrat Joachim Walter jedenfalls zeigte großen Respekt vor der Arbeit, die beim Jugendamt geleistet wird.

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