Bahnhof | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Hauptbahnhof in städtische Hand! - SPD beantragt Kauf, um Attraktivität zu steigern

Stand: 28.01.19 15:19 Uhr

Der Hauptbahnhof Reutlingen soll in städtische Hand - das wünscht sich die Reutlinger SPD-Fraktion und hat einen entsprechenden Antrag gestellt. Aus dem heute wenig attraktiven Gebäude soll ein lebendiges Mobilitätszentrum entstehen. Konkrete Pläne gibt es noch nicht, aber zumindest einige Ideen.


Es gibt nie eine zweite Chance für den ersten Eindruck – so die Meinung des SPD Gemeinderats und Landtagsabgeordneten Ramazan Selcuk. Und der erste Eindruck, den ein Reisender von Reutlingen erhält, wenn er am Bahnhof ankommt, sei alles andere als positiv. "Seit fast acht Wochen hängt da ein Schild - "Tür defekt" -, aber es kümmert sich niemand darum. Wenn Sie die Fahrradabstellplätze sehen, dann sehen Sie da zum Teil noch Erbrochenes, das jetzt so langsam durch den Regen weggewischt wird. Sie sehen Scherben auf dem Boden."

Als Eigentümer könnte die Stadt hier schneller reagieren. Prinzipiell sei die Aufenthaltsqualität am Reutlinger Hauptbahnhof nicht angenehm: es gibt nur wenig Sitzmöglichkeiten, keine Toilette. Der Bahnhof müsse deutlich attraktiver sein, findet der SPD-Fraktionsvorsitzende Helmut Treutlein: "Hier muss man unterschiedlichste Nutzungen finden. Hier muss man das finden, was man eben aktuell braucht, wenn man auf den Zug wartet, oder wenn man vom Zug auf den Bus umsteigt, oder wenn man spät abends heimkommt und noch etwas einkaufen will, wenn man jemanden treffen will, wenn man hier eine Begegnung oder Zwischenstation hat." Selcuk könnte sich vorstellen, in der Bahnhofshalle zum Beispiel Co-Working-Spaces zu schaffen, also temporär nutzbare Arbeitsplätze für Geschäftsleute, die sich am Bahnhof kurz zu einem Meeting treffen würden. "Wir könnten diese vergammelten Lagerhallen auch viel effektiver nutzen."

Das Land strebt eine Mobilitätswende an. Wie aber solle man die Menschen mit dem Reutlinger Bahnhof bewegen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen? Hier bedarf es auch Unterstützung der Landesregierung. Die Bahn sei laut Treutlein das zentrale Beförderungsmittel moderner Mobilität in der Stadt. Dieses müsse entwickelt werden. "Wir wollen, dass die Menschen umsteigen, und dann muss der Bahnhof als Zentrum der Mobilität so attraktiv sein, dass es sich wirklich lohnt und dass es Spaß macht, hier den Schienenverkehr zu nutzen und nicht weiter mit dem Auto zu fahren."

Nun gilt es zunächst einmal abzuwarten, was die Stadtverwaltung von dem Vorschlag der SPD hält. Sollte sie einen Kauf befürworten, wird Kontakt mit dem jetzigen Eigentümer, der Deutschen Bahn, aufgenommen.

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