3D-Druck | Bildquelle: RTF.1

Neustetten:

Statt Foto kleine Doppelgänger als 3D-Figur

Stand: 31.08.14 18:31 Uhr

Wer gerne ein Andenken an eine liebe Person haben möchte, der macht ein Foto. Doch was wäre, wenn möglich würde, vom Sohn, der Tochter oder dem geliebten Dackel eine lebensnahe Miniatur fürs Wohnzimmerregal zu bekommen? Das Unternehmen Scanotec in Neustetten-Remmingsheim hat sich genau darauf spezialisiert. Mit Hilfe von 3-D-Druckern und einem eigens ausgetüftelten Scanner,erschaffen Thilo Brückner und Heiko Weiß auf Wunsch kleine Doppelgänger.

Etliche Doppelgänger sind in den Räumen von Scanotec in Neustetten anzutreffen. Von großen 3-D-Figuren, mit bis zu 35 Zentimetern, bis hin zu ganz winzig kleinen, die gerade einmal 1,8 Zentimeter groß sind. Und nicht nur von Menschen können solche Doppelgänger erstellt werden. Auch 3-D-Abbilder von Haustieren sind möglich. Thilo Brückner hat gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Heiko Weiß eine neue Scan-Technik für Dreidimensionale Abbilder entwickelt.

"Uns hat das 3-D-Drucken interessiert. Vorausgegangen ist ein Artikel in der Zeitung. Und wir haben uns dann darüber informiert, und sind ziemlich schnell auf das Thema gekommen, dass es ein Problem ist. Wie kommen eben die Daten in den Drucker. Und haben dann angefangen uns umzuschauen auf dem Markt. Es gibt einige 3-D-Scanner schon. Aber wir wollten einen der speziell unseren Anforderungen genügt, weil wir eben den Kunden oder auch Tiere in einem Bruchteil von Sekunden einscannen wollten", erzählt Heiko Weiß.

Der Prototyp, und damit das Herzstück der 3-D-Produktion, ist der "Scandome". Der zeltähnliche Bau ist mit über 120 Industrie-Kameras ausgestattet. Doch wie funktioniert das mit dem Scannen? Heiko Weiß erklärt: "Es stellt sich jemand in das System rein, oder auch ein Tier, wir lösen dann aus. Haben am Ende über 120 verschiedene Bilder. Von allen möglichen Positionen aus. Diese werden dann verrechnet miteinander. Und letztendlich daraus ein 3-D-Modell überführt, das wir dann über einen 3-D-Drucker, je nach Kundenwunsch und letztendlich Größe und Material ausgegeben".

Heraus kommen dabei detailgetreue Miniatur-Nachbildungen, gefertigt aus farbigem Gips oder auch aus anderen Materialien, wie beispielsweise Edelstahl. Auf Kundenanfrage sind sogar Figuren in silber oder gold möglich. Abgesehen von den Materialien läuft der Druck immer ähnlich ab: "Man hat ein Druckbett, in diesem Druckbett ist ein Gipspulver oder ein Metallpulver drin. Beim Gipspulver wird ein Harz aufgesprüht und das ist dann schon farbig, hat Farbpigmente drin. Dann senkt sich das Druckbett ab, es kommt die nächste Schicht Pulver drauf, es wird wieder besprüht und so weiter. Im anderen Fall mit dem Edelstahl, wird an Stelle von dem Harz ein Laserstrahl verwendet, wo dann das Metall schmilzt", schildert Thilo Brückner.

Auch das ist möglich: extra dafür angefertigte Lampen setzen die kleinen Doppelgänger perfekt in Szene. Und aktuell arbeiten die Scanotec-Gründer schon an einem weiteren Projekt: "Wir sind momentan daran ein mobiles Scansystem zu entwickeln, das dann auch überall aufgebaut werden kann. Dieses Scan-System soll auch vertrieben werden. Das wird vermutlich ab Herbst soweit sein, dass wir dann in den Markt eintreten damit. Und wir sind natürlich trotzdem auch immer daran interessiert für unsere Kunden auch neue Produkte zu entwickeln. Wir bieten diese Figuren dann auch in neuen Materialien an", so Heiko Weiß.

Eine 15 Zentimeter große Figur in farbigem Gips kostet für den Scan und den Druck, 245 Euro. Weitere Infos dazu finden sich auch unter: www.scanotec.de

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