Philipp Hahn | Bildquelle: RTF.1

Hechingen:

Philipp Hahn berichtet von seinem ersten Jahr offiziell im Amt

Stand: 05.01.19 14:57 Uhr

Am 1. Juni 2018 übernahm Philipp Hahn das Bürgermeisteramt in Hechingen. Schon im Vorfeld hatte er diese Aufgabe indirekt ausgeübt, denn Vorgängerin Dorothea Bachmann glänzte in ihrem Amt hauptsächlich mit Abwesenheit und Schlagzeilen. Als erster Beigeordneter wurden daher Philipp Hahn die Aufgaben übertragen. Nun ist er seit einem halben Jahr offiziell im Amt und berichtete uns über das vergangene Jahr und warf außerdem auch einen Blick ins kommende.


Mehr als 90 Prozent der Wählerinnen und Wähler in Hechingen stimmten Ende April für ihn – Philipp Hahn konnte sich gegen seine Mitbewerberinnen mehr als deutlich durchsetzen. Kein Wunder – schließlich war er ja irgendwie schon lange das indirekte Stadtoberhaupt. Die Tätigkeit des Bürgermeisters oder der Bürgermeisterin war ihm deshalb bekannt, gleichwohl sei es dann etwas anderes, wenn man selbst in dem Amt und dann selbst Bürgermeister der Stadt Hechingen sei.

Ein besonderes Highlight in der jungen Amtszeit war sicherlich die Auslieferung der Hechinger Tanne fürs Kanzleramt. Jedes Jahr zur Weihnachtszeit schmücken drei verschiedene Tannen aus unterschiedlichen Kommunen das Kanzleramt in Berlin. Und dieses Jahr kam die mittlere Tanne eben aus Hechingen. Die Wahlkreisabgeordnete Annette Widmann-Mauz, die auch Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin ist, hatte Hahn gefragt, ob Hechingen nicht einen von den drei Bäumen für das Kanzleramt zur Verfügung stellen wolle. "In Abstimmung mit dem Stadtförster haben wir dann eine acht Meter große Tanne zusammen mit den Ehrenamtlichen vom THW Hechingen-Ofterdingen nach Berlin gebracht und die Tanne der Kanzlerin überreicht." Das Treffen mit der Kanzlerin hinterließ beim Hechinger Bürgermeister einen bleibenden Eindruck. Sie sei eine sehr warmherzige, unaufgeregte, bescheidene Frau, die sich auch mit den Ehrenamtlichen vom THW sehr ausführlich unterhalten habe, sich für die Arbeit interessiert habe, sich auch für die Stadt Hechingen interessiert habe und so sei es auch ein schöner Austausch mit der mächtigsten Frau der Welt gewesen.

Politisch bestimmte 2018 besonders ein Thema die Hohenzollernstadt: die Schulsanierungen. "Da haben wir einen hohen Sanierungsstau. Da geht es um die Fragen der Ganztagesbetreuung, Fragen des Mittagsbandes, also der Mittagsverpflegung, das sind politisch anspruchsvolle Themen, wo wir auch im Schulterschluss mit den Schulleitungen und den Eltern und dem Gemeinderat schauen, dass wir bestmögliche Betreuungsmöglichkeiten anbieten können."

Des weiteren sind für 2019 aber auch 1,5 Millionen Euro geplant, um den Obertorplatz neu zu gestalten. Zwei weitere Millionen werden in den Glasfaserausbau investiert, um hier nicht den Anschluss beim Thema Digitalisierung zu verlieren. Die Stadt hat ein Gesamthaushaltsvolumen von 100 Millionen Euro und ist sehr stolz darauf, dass ein merklicher Teil davon in rein investive Maßnahmen geht.

Kulturell ist jedes Jahr das viertägige Irma West Kinder- und Heimatfest ein absolutes Highlight. Aber auch die Stadthalle Museum bietet regelmäßige Veranstaltungen wie Konzerte und Ausstellungen an. Ein sportliches Highlight stellt auch das jährliche hochdotierte Weltranglisten Damen-Tennis-Turnier, die boso Ladies Open da.

Auch wenn Philipp Hahn sich deutlich von seiner Vorgängerin unterscheidet, so musste auch er in diesem Jahr einige negative Schlagzeilen in der Presse und vor allem in den sozialen Medien einstecken. Seit geraumer Zeit wird Hahn nämlich als Hundehasser bezeichnet. "In einem konkreten Fall hat ein Mitbürger permanent gegen die Leinenpflicht verstoßen, das wäre jetzt normal noch nicht so aufregend. Leider wurde dieser Hundehalter mehrfach angezeigt von Bürgern, die Begegnungen mit dem freilaufenden Boxerhund hatten und diese Begegnungen nicht so charmant fanden. Da ist eine Polizeibehörde, deren Vorgesetzter ich bin, gefordert zu handeln. Wir mussten den Hund in Gewahrsam nehmen." Hahn, der sich in keinster Weise als Hundehasser versteht, hätte die Angelegenheit gerne vor Weihnachten geklärt. Er hatte mit dem Hundehalter telefoniert und ihn eingeladen, habe versucht ein Gespräch zu führen, wie man diese Sache vielleicht vor Weihnachten noch ausräumen könne. Der Hundehalter war zum Termin nicht erschienen, Nun steht ein Verfahren an. "Das bringt meiner Meinung nach dem Hund relativ wenig, weil so ein Verfahren mehrere Monate dauern kann." Wie sich die Sache weiter entwickeln wird, zeigt sicher das Jahr 2019 – ebenso wie viele andere Dinge, die sich dann in der Hohenzollernstadt unter der neuen Leitung tun werden.
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