Buntes Haus in Hayingen | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Diskussionsfreudig und bunt - Wir blicken zurück auf den Wonnemonat Mai

Stand: 29.12.18 20:16 Uhr

Alles neu macht der Mai - so heißt es in einem alten Sprichwort… Ob das auch für die Region Neckar-Alb im Jahr 2018 zugetroffen hat? In unserem heutigen Jahresrückblick nehmen wir Sie mit zurück in den Wonnemonat und der war bunt, spannend und äußerst diskussionsfreudig.


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Münsingen: Keine Geburten mehr an der Albklinik

Am 4. Mai ist Schluss – die Kinder, die noch Münsingen als Geburtsort auf ihrer Geburtsurkunde stehen haben wollen, müssen sich beeilen. Denn trotz aller Bemühungen ist es den Verantwortlichen nicht gelungen, die Geburtshilfe am Albklinikum zu retten.

„Wir haben uns so gefreut, dass der Landeskrankenhausausschuss uns am 26. März die Erlaubnis gegeben hat, eine solche Hauptabteilung einzurichten. Und deshalb ist es schon betrüblich, dass uns diese Möglichkeit aus der Hand geschlagen ist" so der Reutlinger Landrat Thomas Reumann im Interview.

Aufgeben kommt aber dennoch nicht infrage – die Schließung soll keine endgültige, sondern nur eine vorübergehende sein. Die Träger halten an ihrem Plan einer Hauptabteilung Geburtshilfe fest und wollen jetzt ein zukunftsfähiges Konzept dafür erarbeiten, damit die Albklinik bald wieder jede Menge neuer Erdenbürger willkommen heißen kann.

Hayingen: Buntes Haus darf bleiben

Zu Ende geht es im Mai auch mit etwas anderem, nämlich dem langwierigen Streit um das „Bunte Haus" in Hayingen. Die auffällige Fassadengestaltung und die anschließende Auseinandersetzung darum - zwischen Eigentümer und Gemeinde - war deutschlandweit ein Thema in den Medien gewesen. Jetzt hat das Regierungspräsidium beschlossen: Das „Bunte Haus" darf bunt bleiben – allerdings nur so lange, bis ein Neuanstrich fällig ist. Der muss dann mit der Gestaltungssatzung der Gemeinde konform gehen.

Region: Regionalstadtbahn

Altes geht – Neues kommt: wie die Regionalstadtbahn, auf deren Umsetzung die beteiligten Landkreise schon lange hinarbeiten. Im Mai kommt die ersehnte Finanzierungszusage vom Bund.

„Wir haben durch die Umsetzung des Bundesverkehrswegeförderungsgesetzes wieder eine Perspektive am Projekt und das wollen wir jetzt auch gemeinsam umsetzen - im Schulterschluss alle zusammen" erklärte der Tübinger Landrat Joachim Walter.

Die Prognosen – 29 000 Fahrgäste pro Tag – können sich aber auch sehen lassen.

„Wir müssen mehr Menschen davon begeistern auf den ÖPNV umzusteigen und das trotz autonomem Fahren – ich bin überzeugt davon, dass die Schiene eine ganz bedeutende Rolle spielen wird" so der Reutlinger Landrat Thomas Reumann.

Darum auch die Hoffnung, dass schon im Jahr 2020 mit dem Bau der Regionalstadtbahn begonnen werden kann.

Tübingen: Noch mehr kostenloser Nahverkehr

Währenddessen weitet die Universitätsstadt den kostenlosen Nahverkehr an Samstagen weiter aus: Jetzt können Bürger und Besucher nicht nur innerhalb des Stadtgebiets umsonst Busfahren – jetzt kommen sie auch für lau nach Bebenhausen. Und auch die Ammertalbahn nach Unterjesingen fährt ab Mai an allen Samstagen auf Kosten der Stadt.

Grabenstetten: Hangrutsch an der Steige

Probleme mit dem Weiterkommen gibt es hingegen in und um Grabenstetten. Dort ist nach einem heftigen Unwetter eine Gerölllawine abgegangen und hat die Steige nach Lenningen blockiert. Mit Hilfe von schwerem Gerät können Gesteinsbrocken und Schlamm aber schnell abtransportiert werden, sodass beide Fahrspuren zügig wieder passierbar sind.

Reutlingen: Auskreisung

Ganz so schnell lassen sich andere „Probleme" in Reutlingen nicht beheben: Nach langem Warten äußert sich das Landesinnenministerium endlich zu den Auskreisungsplänen der Stadt. Jedoch nicht so, wie von städtischer Seite erhofft.

„Die Antwort des Innenministeriums lässt die notwendige Sorgfalt und Fachkompetenz vermissen. Ich habe nicht den Eindruck, dass man sich mit all unseren Unterlagen und Berechnungen – wir sind die einzigen, die dezidiert etwas vorgelegt haben – beschäftigt hat. [...] Da stehen also Dinge drin, wo wir sehr viele Fragezeichen machen, ob der Gründlichkeit der Bearbeitung des Themas" so Oberbürgermeisterin Barbara Bosch im Interview.

Das Ministerium steht den Plänen der Achalmstadt, sich vom Landkreis loszulösen, eher skeptisch gegenüber.

„Für mich ist ganz klar: Diese Stellungnahme des Innenministeriums macht deutlich das ein Mehrwert nicht erkennbar ist" so Landrat Thomas Reumann.

Region: Archäologie

Mehrwert oder nicht? Bei diesen Funden, die Tübinger Archäologen bei Grabungen im Ammertal bei Ammerbuch machen, keine Frage. Was jedoch zunächst fraglich ist: Handelt es sich tatsächlich um Hinterlassenschaften aus der Jungsteinzeit und damit um die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung im Südwesten Deutschlands?

„Die Grabungsergebnisse lassen keinen Zweifel, wir haben die Keramik aus dieser Zeit gefunden, sogenannte Bandkeramik, und innerhalb der Entwicklung der Bandkeramik handelt es sich tatsächlich um die ältesten Materialien, also frühe Bandkeramik" erklärt der leitende Achäologe, Dr. Raiko Krauß.

Was oder besser wer ein Weilchen nach den ersten Bauern und Siedlern in der Region Neckar-Alb Einzug hielt, zeigt sich seit Mai nochmals eindrucksvoller in Hechingen-Stein: Denn die große Portikushalle ist fast fertig – es kann Richtfest gefeiert werden. Aber auch wenn das „Projekt Freilichtmuseum Villa rustica" damit wieder einen großen Schritt weiter gekommen ist, bis zum Ziel des zuständigen Vereins, die komplette Anlage an Hand der gefundenen Reste zu rekonstruieren, wird es wohl noch ein wenig dauern.


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