Begleitet von drei Damen im Nikolauskleid betraten RTF.1-Firmenchef Stefan Klarner und Moderator Roland Steck das gefüllte Zirkuszelt. Nach einer kurzen aber herzlichen Begrüßung verließen die beiden die Manege dann aber schnell wieder, um den eigentlichen Stars des Abends die Show zu überlassen. Auch für die inzwischen 16. Auflage des Reutlinger Weihnachtscircus hatte sich Familie Sperlich ein atemberaubendes Programm überlegt und die besten Zirkusartisten der Welt engagiert.
Los ging es über den Köpfen der Zuschauer, direkt unter der Kuppel des Zirkuszeltes, wo Andrea Ortiz aus Prag den Zuschauern kunstvolle Akrobatik mit ihrer Netz-Nummer darbot.
Als nächstes betrat Rene Casselly Junior die Manege – in Begleitung seiner sechs kleinen getigerten Ponys Krümel, Tiger, Apollo, Popkorn, Boby und Stepsel, die einzeln oder in Grüppchen durch die Manege liefen, sprangen oder kullerten und das Publikum mit kleinen Kunststückchen überraschten.
Atemberaubende Kunststücke bot auch der X-Clan: bei ihrer BMX Stunt Show mit Individualität, Kreativität und vielen Kombinationsmöglichkeiten flogen die Männer mit ihren Rädern nur so durch die Luft, dass so manchem Zuschauer der Atem stockte. Gleichgewicht, Schnelligkeit und akrobatische Künste standen dabei im Vordergrund.
Für – im wahrsten Sinne des Wortes – magische Momente sorgte auch Daniel Craven. Im Alter von sechs Jahren begann er mit dem Lernen der Magie. Heute tritt der Illusionist mit seinen Shows in Theatern und auf Kreuzfahrtschiffen in ganz Europa und Asien auf. Und natürlich zog Daniel Craven auch das Reutlinger Publikum in seinen Bann.
Für gute Unterhalten und Lacher sorgte zwischen den einzelnen Acts immer wieder das Manduca Duo – bestehend aus Tony Manduca (mit bürgerlichem Namen Antonio de Jesus) und Massimiliano Sblattero. Die beiden versuchten nicht nur musikalisch, sondern auch akrobatisch ihr Können unter Beweis zu stellen.
Wenig später stand noch einmal Rene Cassilly Junior samt Familie in der Manege. Statt seiner Ponys hatte Cassilly dieses Mal seine fünf Elefanten Nanda, Tonga, Kimba, Betty und Mambo im Schlepptau. Bei dem tierischen Erlebnis stand nicht nur die Geschmeidigkeit der "grauen Riesen" im Vordergrund, sondern vor Allem das Vertrauen zwischen Mensch und Tier, das der Artist mit einem dreifachen Salto Mortale vom Schleuderbrett auf den Rücken eines Elefanten demonstrierte.
Noch einmal hoch hinaus ging es mit Super Silva, der mit seiner legendären Trapez-Nummer für Spannung sorgte. Ohne Absicherung turnte der brasilianische Artist in luftiger Höhe unter der Zirkuskuppel, und vollführte dabei gefährliche Sprünge und Würfe, Saltos und Pirouetten.
Nicht weniger spannend war die Darbietung der Pelligrini Brothers. Die vier Brüder zeigten nicht nur muskulöse Oberkörper, sondern in erster Linie Handstand-Akrobatik vom Feinsten. Ihre Nummer zeichnete sich nicht nur durch den hohen Schwierigkeitsgrad, sondern vor allem auch durch die Schönheit der Darbietung aus.
Für die musikalische Begleitung des 2,5-stündigen Programms sorgte eine Big Band auf der Orchester-Bühne. Der Reutlinger Weihnachtscircus gastiert noch bis zum 6. Januar beim Stadion an der Kreuzeiche. Vorstellungen gibt es täglich um 15 und um 19 Uhr, Ausnahme: Heilig Abend und Dreikönig.
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