Jedes Jahr lockt es mit einer der größten Freilichtbühnen des Landes und seinen Wasenwaldfestspielen etliche Zuschauerinnen und Zuschauer aus Stadt und Landkreis an. In der vergangenen Saison waren das rund 29.000 Gäste.
Doch nicht nur das Geschehen auf der Bühne hat Bedeutung – die meiste Arbeit passiert das ganze Jahr Backstage. Und hier muss dringend neu gebaut werden.
„Unser Betriebsgebäude hier platzt nicht nur aus allen Nähten, es ist im wahrsten Sinne des Wortes in die Jahre gekommen. Eine Holzbaracke, ein Holzgebäude aus den 1940er Jahren – es ist krumm und schief und auch nicht mehr ganz dicht. Hier muss dringend etwas passieren" beschreibt Rainer Kurze, Erster Vorsitzender des Naturtheaters Reutlingen.
Die Kosten für die geplanten Neu- und Umbauten belaufen sich in den nächsten 6 Jahren auf circa 6-8 Millionen Euro. Die Stadt Reutlingen, die dem Theater wohlgesonnen ist, hat bereits im Oktober die Bau- und Sanierungspläne mit 400.000 Euro unterstützt und auch in den kommenden Haushalten eingeplant.
Selbst könne das Naturtheater über den gesamten Zeitraum knapp eine Million Euro stemmen, so Kurze. Von der Stadt dürfe man 2-3 Millionen Euro erwarten. Der Rest müsse vom Landkreis und vom Land kommen, erklärt Kurze.
Um sich die Unterstützung des Landes zu sichern, hat der Erste Vorsitzende die Landtagsabgeordneten Thomas Poreski und Manfred Kern, der auch im Finanzausschuss Baden-Württemberg seinen Sitz hat, ins Naturtheater eingeladen, um sich selbst ein Bild von den aktuellen Zuständen zu machen.
Poreski selbst erkennt den Bedarf und will sich für die Unterstützung seitens des Landes einsetzen. Einer Bewilligung sieht er optimistisch entgegen.
Sein Kollege Manfred Kern, ist ebenfalls der Meinung, dass das Naturtheater unterstützt werden muss. Er sieht aber auch ein Defizit beim Landkreis. Seiner Meinung nach, hätte der Landkreis bereits bei der letzten Investition, beim Bau der Zuschauerhalle, zu wenig beigesteuert. Seiner Meinung nach sollten die Stadt und der Kreis gemeinsam zwei Drittel der Kosten tragen, dann könnte das mit dem restlichen Zuschuss klappen.
Das etwas geschehen muss, sehen alle Seiten ein – nun muss nur noch ausgefochten werden, wer das Bau- und Sanierungsvorhaben in welchem Umfang unterstützt.
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